Evangelium Jesu Christi nach Lukas
Damals,
für einige, die davon überzeugt waren, dass sie gerecht waren
und wer andere verachtete,
Jesus erzählte dieses Gleichnis:
„Zwei Männer gingen zum Tempel, um zu beten.
Einer war ein Pharisäer,
und der andere ein Zöllner (das heißt ein Steuereintreiber).
Der Pharisäer stand auf und betete zu sich selbst:
„Mein Gott, ich danke dir
weil ich nicht wie andere Männer bin
– sie sind Diebe, Ungerechte, Ehebrecher –,
oder wie dieser Zöllner.
Ich faste zweimal pro Woche
und ich zahle ein Zehntel von allem, was ich verdiene.‘
Der Steuereintreiber stand in einiger Entfernung
und wagte nicht einmal, den Blick zum Himmel zu erheben;
aber er schlug sich an die Brust und sagte:
„Mein Gott, sei mir, dem Sünder, der ich bin, gnädig!“
Ich erkläre Ihnen:
Als dieser wieder in sein Haus ging,
Er war derjenige, der ein gerechter Mann wurde,
eher als das andere.
Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden;
wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
– Lasst uns das Wort Gottes bejubeln.
Absteigen, um aufzusteigen, Gebet durch authentische Demut verwandeln
Wie das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner den paradoxen Weg zur Rechtfertigung aufzeigt und unsere Beziehung zu Gott erneuert.
Wir beten oft, indem wir unsere Verdienste zählen, anstatt unsere Armut anzuerkennen. Das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner (Lukas 18,9-14) kehrt diese scheinbar vernünftige Logik um: Wer mit seinen Tugenden in den Tempel geht, kommt unverändert wieder herunter, während der Sünder, der sich an die Brust schlägt, gerecht wird. Diese Worte Jesu stellen unser Verständnis von Gebet, göttlicher Gerechtigkeit und dem spirituellen Weg auf den Kopf und bieten einen Schlüssel zu jedem authentischen Leben vor Gott.
Der rote Faden unserer Erkundung
Wir werden entdecken, wie dieses kurze Gleichnis Demut in den Mittelpunkt der Rechtfertigung stellt, die gegensätzlichen Haltungen der beiden Vorbeter enthüllen und anschließend konkrete Anwendungen in unserem Alltag erkunden. Anschließend werden wir tiefer in die Resonanzen in der spirituellen Tradition eintauchen, bevor wir eine meditative Praxis vorschlagen und uns mit aktuellen Herausforderungen befassen. Ein liturgisches Gebet und praktische Hinweise runden unsere Reise ab.

Kontext: Eine Parabel zur Korrektur spiritueller Täuschungen
Lukas platziert dieses Gleichnis in Jesu letztem Aufstieg nach Jerusalem, zwischen der Lehre über die Beharrlichkeit im Gebet und der Aufnahme von Kindern. Der Kontext ist präzise: Jesus wendet sich an „einige, die von ihrer Gerechtigkeit überzeugt waren und andere verachteten“. Diese literarische Präzision ist nicht unbedeutend. Lukas zielt auf eine gefährliche spirituelle Haltung ab, die alle Gläubigen bedroht: die Gewissheit der eigenen Gerechtigkeit gepaart mit der Verachtung anderer.
Der Erzählrahmen ist sorgfältig konstruiert. Zwei Männer gehen zum Tempel in Jerusalem, um zu beten. Der erste, ein Pharisäer, repräsentiert die religiöse Elite, die für ihre gewissenhafte Einhaltung des Gesetzes geachtet wird. Der zweite, ein Zöllner, ein Steuereintreiber der römischen Besatzer, verkörpert den verhassten Kollaborateur, der als öffentlicher und unreiner Sünder gilt. Der Gegensatz ist maximal: Reinheit versus Unreinheit, Einhaltung versus Übertretung, Ehre versus Schande.
Das Gebet des Pharisäers veranschaulicht perfekt die Täuschung, die er anprangert. Seine Dankbarkeit gegenüber Gott verbirgt Selbstgefälligkeit: „Ich bin nicht wie die anderen Menschen.“ Er zählt seine Gewohnheiten auf, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen: zweimal wöchentliches Fasten anstelle der vorgeschriebenen Fastenzeiten, der Zehnte seines gesamten Einkommens. Seine Körperhaltung – Stehen – und sein innerer Blick – „betete in sich selbst“ – offenbaren ein Gebet, das sich nie wirklich verlässt. Er vergleicht, misst, unterscheidet sich.
Der Zöllner nimmt eine völlig andere Haltung ein. Er steht „abseits“, wahrscheinlich in den Vorhöfen, die den weniger Reinen vorbehalten sind. Er wagt es nicht, den Blick zum Himmel zu erheben, eine übliche Geste des jüdischen Gebets. Er schlägt sich an die Brust, ein Zeichen tiefer Reue, das in der Heiligen Schrift selten erwähnt wird. Sein Gebet besteht aus acht griechischen Worten: „Mein Gott, sei mir Sünder gnädig.“ Kein Vergleich, keine Rechtfertigung, nur der unverhohlene Appell an die göttliche Barmherzigkeit.
Das Urteil Jesu fällt, paradox und endgültig: Es ist der Zöllner, der "gerechtfertigt" (passive Form des griechischen Verbs dikaioō, von Gott gerecht gemacht zu werden). Der Pharisäer bleibt trotz seiner authentischen Werke unverändert. Der letzte Satz formuliert das allgemeine Prinzip: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ Dieses Gesetz des Königreichs kehrt die weltliche und religiöse Logik der Anhäufung von Verdiensten um.

Analyse: Rechtfertigung als ein in Wahrheit empfangenes Geschenk
Der theologische Kern dieses Gleichnisses liegt im Wesen der göttlichen Rechtfertigung. Jesus kritisiert nicht die religiösen Praktiken der Pharisäer – Fasten und Zehntenzahlen sind legitim und lobenswert. Er offenbart die innere Haltung, die diese Handlungen zu Hindernissen macht: den Anspruch auf Selbstgerechtigkeit und die damit verbundene Verachtung anderer.
Rechtfertigung bezeichnet im biblischen Denken, das Paulus aufgreift, das Handeln Gottes, das den Sünder gerecht macht, nicht durch seine Verdienste, sondern durch Gnade. Der Zöllner versteht diese Wahrheit intuitiv. In seinem Gebet beruft er sich nicht auf mildernde Umstände, beruft sich nicht auf verborgene Verdienste. Er präsentiert sich, wie er ist: ein Sünder, der Barmherzigkeit braucht. Diese radikale Wahrheit über sich selbst öffnet den Raum, in dem Gott handeln kann.
Der Pharisäer hingegen verschließt diesen Raum. Sein Gebet bleibt im geschlossenen Kreislauf des Egos gefangen. Indem er sich mit anderen vergleicht – „Ich bin nicht wie sie“ –, begründet er seine Gerechtigkeit auf deren Andersartigkeit und damit auf dem Urteil anderer. Seine Dankbarkeit wird zu einer subtilen Behauptung der Überlegenheit. Er dankt Gott dafür, dass er anders, besser und aufmerksamer ist. Diese Haltung offenbart ein grundlegendes Missverständnis: Gerechtigkeit wird nicht gemessen, sie wird empfangen.
Der Ausdruck „gerecht geworden“ (griechisch dedikaiōmenos) verwendet ein Partizip Perfekt Passiv und weist auf eine abgeschlossene göttliche Handlung mit bleibender Wirkung hin. Nicht der Zöllner rechtfertigt sich durch seine Demut – das wäre ein Rückfall in die Meritenlogik. Gott rechtfertigt denjenigen, der demütig seinen Zustand erkennt. Demut ist keine Tugend, die man anerkennt, sondern die Haltung, die es einem ermöglicht, das Geschenk anzunehmen.
Diese Dynamik steht im Einklang mit Paulus‘ Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben: „Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt“ (2 Kor 5,21). Christliche Gerechtigkeit ist Teilhabe an der Gerechtigkeit Christi, nicht die Anhäufung persönlicher Verdienste. Sie setzt die Erkenntnis voraus, dass wir uns nicht selbst retten können.
Die zwei Gesichter des Gebets, die zwei spirituellen Wege
Das Gleichnis stellt zwei radikal unterschiedliche Auffassungen vom Gebet und damit auch vom spirituellen Weg gegenüber. Das Verständnis dieses Gegensatzes wirft ein Licht auf unsere eigenen Praktiken und Einstellungen.
Das Gebet des Pharisäers veranschaulicht, was wir als „performatives Gebet“ bezeichnen könnten: Es verkündet Leistungen, um sich selbst dazu zu beglückwünschen. Der Pharisäer kommt nicht in den Tempel, um Gott zu begegnen, sondern um sich seines eigenen moralischen Wertes zu versichern. Sein Gebet fungiert als Spiegel, in dem er sein tugendhaftes Spiegelbild betrachtet. Das „Ich“ dominiert: „Ich danke dir“, „Ich bin nicht“, „Ich faste“, „Ich gieße.“ Diese Vervielfältigung der Pronomen offenbart den wahren Schwerpunkt: nicht Gott, sondern das Selbst und seine Leistungen.
Noch subtiler ist, dass dieser Pharisäer „in seinem Inneren“ betet (Profis Heauton), ein mehrdeutiger Ausdruck, der entweder „abseits von sich selbst“ oder „für sich selbst“ bedeutet. Die beiden Bedeutungen laufen zusammen: Sein Gebet bleibt innerlich, zurückgezogen in sein eigenes Urteil. Es geht nie wirklich hinaus zum Anderen, setzt sich nicht dem göttlichen Blick aus, der die Herzen prüft. Es ist ein Gebet ohne Risiko, ohne Verletzlichkeit, bei dem alles kontrolliert und beherrscht wird.
Das Gebet des Zöllners hingegen verkörpert das „Gebet der Hingabe“: Es verzichtet auf jede Kontrolle zugunsten der Barmherzigkeit. Der Zöllner steht nicht, sondern ist wahrscheinlich gebeugt, erdrückt von der Last seiner Schuld. Er hebt nicht die Augen, eine übliche Geste des Gebets, als hindere ihn die Scham daran. Er schlägt sich an die Brust, ein Zeichen inneren Schmerzes und tiefer Reue. Sein ganzer Körper spricht vor seinen Lippen.
Seine kurze Anrufung – „Mein Gott, sei gnädig mit dem Sünder, der ich bin“ – verwendet das Verb hilaskomai (gnädig sein, vergeben) verbunden mit dem Ritual von Jom Kippur, bei dem der Hohepriester den Gnadenstuhl besprengte (hilastērion) des sühnenden Blutes. Der Zöllner beruft sich nicht auf seine Verdienste, sondern bittet um rituelle Sühne und erkennt damit implizit an, dass nur Gott reinigen kann. Der bestimmte Artikel „der Sünder“ (tō hamartōlō) legt nahe, dass er sich völlig mit seinem sündigen Zustand identifiziert, ohne Distanz oder Entschuldigung.
Diese beiden Gebete offenbaren zwei spirituelle Wege. Der erste strebt nach Erhebung durch die Anhäufung von Tugenden und Abgrenzung von Sündern. Es ist der Weg der Absonderung, der erreichten Reinheit, der geschaffenen Gerechtigkeit. Der zweite akzeptiert Abstieg, Entblößung und radikale Armut vor Gott. Es ist der Weg der Einheit in der Anerkennung unserer gemeinsamen verwundeten Menschlichkeit. Paradoxerweise ist es der Abstieg, der erhebt, die Armut bereichert und die Demütigung rechtfertigt.
Verachtung als Symptom spiritueller Illusion
Lukas betont, dass Jesus sich auf „einige bezieht, die andere verachteten“. Verachtung (exouthenountes) ist kein sekundärer Defekt, sondern das Symptom einer tiefen spirituellen Pathologie. Die Analyse dieser Verachtung wirft Licht auf die Wurzeln der angeprangerten Illusion.
Geistliche Verachtung entsteht aus einer zweifachen Fehleinschätzung. Erstens verwechselt sie Heiligkeit mit Absonderung. Der Pharisäer glaubt, seine Gerechtigkeit trenne ihn von den Sündern und stelle ihn über sie. Er vergisst, dass biblische Heiligkeit nicht Absonderung, sondern Weihe – Absonderung – bedeutet. Für dienen, nein gegen Andere. Zweitens ignoriert er, dass alle menschliche Gerechtigkeit vor dem göttlichen Absoluten relativ und unvollkommen bleibt. Wie Paulus schreibt: „Alle haben gesündigt und verfehlen den Ruhm, den sie vor Gott haben sollten“ (Röm 3,23). Die Trennlinie verläuft nicht zwischen Gerechten und Sündern, sondern durch jedes menschliche Herz.
Verachtung fungiert auch als psychologischer Abwehrmechanismus. Indem der Pharisäer die Schuld auf andere schiebt – „Diebe, Ungerechte, Ehebrecher“ – schützt er sich davor, seine eigene Schattenseite zu erkennen. Die Sünden, die er aufzählt, sind genau jene, die er unterdrücken muss, um sein Bild als Gerechter aufrechtzuerhalten. Sein Gebet wird so zu einem unbewussten Versuch, seine eigenen Dämonen durch Projektion abzuwehren.
Diese Verachtung verunreinigt auch das Gebet selbst. Statt ein liebevoller Dialog mit Gott zu sein, wird es zu einem Tribunal, vor dem andere gerichtet werden. Der Pharisäer betet nicht. Für die Sünder, aber gegen Sie, indem er ihre vermeintliche Unwürdigkeit als Folie für seine eigene Tugend nutzt. Diese Instrumentalisierung anderer verrät eine rein vergleichende und wettbewerbsorientierte Vision des spirituellen Lebens: Ich bin gut, weil sie schlecht sind, ich bin gerettet, weil sie verloren sind.
Die Haltung des Zöllners steht im krassen Gegensatz dazu. Er vergleicht nicht, urteilt nicht, erwähnt andere nicht einmal. Sein Gebet ist eine reine, vertikale Beziehung zu Gott. Dieses Fehlen von Vergleichen offenbart eine echte Demut: Der demütige Mensch misst sich nicht mit anderen oder mit sich selbst; er akzeptiert sich so, wie er unter Gottes Blick ist. Der Zöllner muss nicht verachten, um zu existieren; er existiert in der nackten Wahrheit seiner Lage vor dem Einen, der allein retten kann.
Diese Analyse der Verachtung spiegelt Jesu Lehre über das Urteil wider: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Mt 7,1). Nicht, dass jede moralische Bewertung verboten wäre, aber ein Urteil, das verurteilt, ausschließt und verachtet, usurpiert das göttliche Vorrecht. Nur Gott kennt die Herzen; nur er kann in Wahrheit und Barmherzigkeit richten. Unsere Aufgabe ist es nicht, andere zu verurteilen, sondern über unsere eigenen Herzen zu wachen und für alle zu beten.

Erhebung durch Erniedrigung, Paradox des Königreichs
Jesu letzter Satz – „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ – formuliert ein Grundprinzip des Reiches Gottes. Dieses Paradoxon zieht sich durch das gesamte Evangelium und offenbart eine göttliche Logik, die weltliche Maßstäbe von Größe und Erfolg auf den Kopf stellt.
Die Selbsterniedrigung, von der Jesus spricht, ist keine kalkulierte falsche Bescheidenheit oder spiritueller Masochismus. Es ist die klare und friedvolle Erkenntnis unserer Wahrheit: Wir sind endliche, sündige Geschöpfe, deren Existenz und Erlösung radikal von Gott abhängig sind. Diese Erkenntnis ist nicht erniedrigend, sondern befreiend. Sie befreit uns von der erschöpfenden Pflicht, uns selbst zu rechtfertigen, unser Heil aufzubauen und unseren Wert zu beweisen.
Der Zöllner verkörpert diese authentische Demütigung. Er spielt Demut nicht vor, er lebt sie. Seine Körperhaltung – Distanz, niedergeschlagener Blick, geschlagene Brust – drückt echte Demütigung angesichts der Last seiner Sünde aus. Doch diese Demütigung ist keine Verzweiflung, sondern ein Schrei: „Mein Gott.“ Er glaubt noch immer, sich Gott zuwenden zu können, hofft noch immer auf seine Barmherzigkeit. Seine Demütigung ist daher von Glauben und Hoffnung durchdrungen.
Gottes Erhöhung geschieht nicht trotz dieser Demütigung, sondern durch sie. Gerade weil der Zöllner sich als Sünder erkennt, kann Gott ihn rechtfertigen. Demut schafft die Leere, in der sich Gnade entfalten kann. Wie Maria im Magnificat schreiben wird: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Demütigen“ (Lukas 1,52). Die göttliche Logik kehrt menschliche Hierarchien um, nicht aus Willkür, sondern weil nur die Demütigen das Geschenk annehmen.
Dieses Paradoxon gipfelt im Ostergeheimnis. Jesus selbst „erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn erhöht“ (Phil 2,8-9). Christi freiwillige Selbsterniedrigung in der Menschwerdung und im Leiden wird zum Weg seiner Verherrlichung und unseres Heils. Das Kreuz, ein Werkzeug äußerster Erniedrigung, wird zum Thron der Herrlichkeit und zur Quelle des Lebens. Jeder Christ ist aufgerufen, diesem paradoxen Weg zu folgen.
Das Gleichnis täglich leben
Dieses Gleichnis ist nicht nur eine theoretische Lektion, sondern eine praktische Herausforderung, die unser Leben verändert. Lassen Sie uns seine Anwendung in verschiedenen Lebensbereichen untersuchen.
Im Leben des persönlichen Gebetslädt uns das Gleichnis ein, unsere tiefsten Beweggründe zu hinterfragen. Beten wir, um Gott zu begegnen oder um uns unseres spirituellen Wertes zu versichern? Zählen wir in unseren Gebeten unsere Verdienste auf oder legen wir unsere Armut offen? Benutzen wir das Gebet, um uns zu vergleichen, zu beurteilen oder uns abzugrenzen? Die praktische Übung besteht darin, unser Gebet schrittweise zu vereinfachen, Selbstrechtfertigungen zu beschneiden und zum einfachen, unverhohlenen Schrei des Zöllners zurückzukehren. Ein Gebet der Demut könnte lauten: „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich meiner Sünder“ – das berühmte Gebet aus dem Herzen der östlichen Tradition, das direkt von unserem Gleichnis inspiriert wurde.
Im kirchlichen GemeinschaftslebenDie Gefahr des Pharisäertums ist ständig da. Regelmäßige Kirchgänger können eine subtile Verachtung für die „Lauwarmen“, die „Gelegenheitsgänger“, die „Sich nicht anstrengen“ entwickeln. Die konkrete Folgerung: jeden dort willkommen heißen, wo er ist, sich über jede Anwesenheit freuen, statt Abwesenheiten zu beklagen, erkennen, dass wir alle um Gnade bitten. In unseren Pfarrgemeinden könnte dies bedeuten: Neuankömmlinge besonders willkommen heißen, Kreise von „Gläubigen“ meiden, die implizit ausschließen, die Vielfalt der Wege wertschätzen, statt ein einheitliches Modell aufzuzwingen.
Im karitativen und sozialen EngagementDas Gleichnis warnt vor Herablassung. Den Armen mit einem Gefühl der Überlegenheit zu dienen, führt zu einer selbstgerechten Haltung. Echte Nächstenliebe erkennt unsere gemeinsame Menschlichkeit an und empfängt so viel, wie sie gibt. Konkret: Hören Sie denen, denen wir helfen, wirklich zu, lernen Sie von ihnen, erkennen Sie, dass sie uns vielleicht mehr evangelisieren, als wir ihnen helfen. Stellen Sie in der christlichen Sozialarbeit persönliche Beziehungen über anonyme Verteilungen, schaffen Sie Räume für echte Begegnungen statt Ströme von „Empfängern“.
Im Berufs- und Gesellschaftsleben, herrscht oft ein Geist des Vergleichens und Wettbewerbs. Das Gleichnis schlägt eine Alternative vor: die eigene Arbeit nicht am Vergleich mit anderen zu messen, sondern an der Treue zur eigenen Berufung. Praktisch bedeutet das: sich aufrichtig über die Erfolge anderer zu freuen, die Logik der Verunglimpfung abzulehnen und Zusammenarbeit statt Rivalität zu pflegen. In christlichen Berufskreisen bedeutet dies, einen anderen Beziehungsstil zu zeigen, weniger wettbewerbsorientiert und mehr unterstützend.
Tradition
Unser Gleichnis steht in tiefem Einklang mit der gesamten biblischen Offenbarung und der christlichen spirituellen Tradition und bildet ein zusammenhängendes Geflecht der Weisheit.
Das Alte Testament bereitet diese Umkehr bereits vor. Die Psalmen singen: „Ein zerknirschter Geist ist ein Opfer, das Gott gefällt; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, mein Gott, nicht verwerfen“ (Ps 51,19). Der Prophet Jesaja verkündet: „Meine Augen richten sich auf die Demütigen und auf die, die zerschlagenen Geistes sind und auf diejenigen, die vor meinem Wort zittern“ (Jes 66,2). Das Buch der Sprichwörter lehrt: „Der Hochmut eines Menschen bringt ihn in die Demütigung, aber die Demütigen erlangen Ehre“ (Spr 29,23). Die biblische Weisheit hat Demut schon immer als grundlegende Tugend gefeiert.
Der heilige Paulus entwickelt theologisch, was unser Gleichnis erzählerisch illustriert. Seine Lehre über die Rechtfertigung durch den Glauben in Römer 3–5 folgt genau derselben Logik: „Alle haben gesündigt … und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus vollbracht ist“ (Röm 3,23–24). Die Unterscheidung zwischen Pharisäer und Zöllner wird zur Unterscheidung zwischen Werkgerechtigkeit und Glaubensgerechtigkeit. Paulus selbst erlebte diese Passage; er, der ehemalige eifrige Pharisäer, wurde durch die Begegnung mit Christus auf dem Weg nach Damaskus verwandelt.
Die Kirchenväter haben dieses Gleichnis ausführlich kommentiert. Der heilige Augustinus sieht darin die Verurteilung des geistlichen Hochmuts, der Wurzel aller Sünden. Der heilige Johannes Chrysostomus betont die Aufrichtigkeit des Zöllners, ein Vorbild authentischer Beichte. Diese patristischen Kommentare haben die gesamte nachfolgende geistliche Tradition geprägt.
Die monastische Spiritualität, insbesondere im Osten, hat die Demut zur Kardinaltugend erhoben. Die Leiter des Heiligen Johannes Klimakos stellt die Demut an die Spitze des spirituellen Aufstiegs. Die Wüstenväter wiederholten: „Das Bewusstsein der eigenen Sünde ist größer als die Auferweckung von Toten.“ Diese Tradition erkennt im Zöllner das Vorbild des Hesychasten, der in sein Herz hinabsteigt, um Gott in der nackten Wahrheit zu begegnen.
Die heilige Therese von Lisieux formulierte diese Weisheit auf ihrem „kleinen Weg“ neu: sich nicht auf die eigenen Tugenden zu verlassen, sondern sich der göttlichen Barmherzigkeit zu überlassen. Sie schrieb: „Meine Schwächen erfreuen mich, weil sie mir die Möglichkeit geben, die Barmherzigkeit Jesu zu spüren.“ Der Pfarrer von Ars bekannte: „Ich bin der größte Sünder, den die Erde je gekannt hat“, nicht aus falscher Bescheidenheit, sondern aus echter Demut vor Gott.
Das Gebet des Zöllners übernehmen
Um dieses Gleichnis in einen lebendigen spirituellen Weg zu verwandeln, finden Sie hier eine fortschreitende Meditationsübung in sieben Schritten, die Sie eine Woche lang täglich durchführen können.
Tag 1: Andachtsvolles LesenLesen Sie Lukas 18:9-14 dreimal langsam vor. Konzentrieren Sie sich jedes Mal auf ein anderes Detail: die Körperhaltung, die Worte, das Urteil. Achten Sie darauf, was Sie berührt, herausfordert oder beunruhigt.
Tag 2: IdentifizierungFragen Sie sich ehrlich: Inwiefern bin ich manchmal ein Pharisäer? Wann habe ich mich im Vergleich zu anderen positiv verhalten? Wann habe ich meine geistlichen Verdienste gewürdigt? Beachten Sie diese Momente, ohne zu urteilen, einfach um klar zu sehen.
Tag 3: Die Haltung des Gastwirts. Nehmen Sie während des Gebets körperlich Ihre Haltung ein: Stehen Sie auf Distanz (symbolisch zurückgezogen), senken Sie den Blick, schlagen Sie sanft auf die Brust. Lassen Sie den Körper dem Geist Demut lehren.
Tag 4: Das Gebet des ZöllnersWiederhole langsam, wie ein Mantra: „Mein Gott, sei mir, dem Sünder, der ich bin, gnädig.“ Lass dieses Gebet vom Verstand ins Herz herabsteigen. Wiederhole es zehn, zwanzig, hundert Mal, bis es zu spiritueller Atmung wird.
Tag 5: Die Prüfung der BarmherzigkeitLassen Sie am Abend Ihren Tag Revue passieren, nicht um Sünden und Verdienste aufzuzählen, sondern um Gottes barmherzigen Blick auf unsere Realität willkommen zu heißen. Erkennen Sie Ihre Fehler mit Zuversicht, nicht mit Verzweiflung.
Tag 6: Das Fasten des Vergleichens. Verzichten Sie einen ganzen Tag lang auf jeglichen Vergleich mit anderen, weder mental noch verbal. Wenn ein Vergleich aufkommt, nehmen Sie ihn wahr und kehren Sie zu Ihrer eigenen Wahrheit vor Gott zurück.
Tag 7: Thanksgiving erneuert. Beenden Sie mit einem echten Dankgebet, nicht dafür, dass Sie besser sind als andere, sondern für die Gaben, die Sie erhalten haben, und in dem Bewusstsein, dass sie alle von Gott kommen und nicht nur uns gehören.

Aktuelle Herausforderungen
Dieses alte Gleichnis stellt unsere heutige Welt auf überraschende Weise in Frage und wirft berechtigte Fragen auf, die differenzierte Antworten erfordern.
Ist Demut mit der heute notwendigen Selbstbehauptung vereinbar? Unsere Kultur schätzt Selbstvertrauen, Selbstbehauptung und sogar berufliche Selbstdarstellung. Christliche Demut scheint diesen Ansprüchen zu widersprechen. In Wirklichkeit ist wahre Demut nicht Selbstverleugnung, sondern Wahrheit über sich selbst. Sie erkennt die eigenen Talente klar und deutlich, im Wissen, dass diese vorhanden und nicht konstruiert sind. Paradoxerweise ermöglicht sie eine gesunde Selbstbestätigung, frei vom neurotischen Bedürfnis, sich beweisen zu müssen. Die Demütigen können wagen, weil sie ihre Identität nicht durch Erfolg aufs Spiel setzen.
Wie können wir verhindern, dass das Erkennen der Sünde zu Masochismus oder toxischer Schuld wird? Einige strenge Lesarten des Gleichnisses haben tatsächlich zu einer ungesunden Spiritualität geführt, die von der persönlichen Unwürdigkeit besessen ist. Der Schlüssel liegt in der gesamten Bewegung des Gebets des Zöllners: Er erkennt sich selbst als Sünder. Und wendet sich an Gott. Sein Bekenntnis ist voller Vertrauen. Christliche Demut ist nie verzweifelter Rückzug, sondern vertrauensvolle Offenheit für Barmherzigkeit. Sie sagt „Ich bin ein Sünder“, nicht um sich selbst zu überwältigen, sondern um die Erlösung willkommen zu heißen.
Verurteilt dieses Gleichnis jede reguläre Religionsausübung? Manche könnten zu dem Schluss kommen, Fasten, Beten und Geben seien nutzlos oder sogar kontraproduktiv, da der Pharisäer, der sie praktiziert, abgelehnt wird. Dies wäre eine schwerwiegende Fehlinterpretation. Jesus verurteilt nicht die Praktiken, sondern die Haltung, die sie begleitet. Das demütige und besonnene Fasten, das er an anderer Stelle empfiehlt (Mt 6,16-18), bleibt wertvoll. Es ist der Anspruch, sich durch die eigenen Werke zu retten, und die damit verbundene Verachtung anderer, die angeprangert werden, nicht die Werke selbst.
Welchen Bezug hat dieses Gleichnis zu aktuellen kirchlichen Debatten? In unseren Kirchen folgt die Kluft zwischen „regelmäßigen Kirchgängern“ und „Gelegenheitskirchgängern“, „Traditionalisten“ und „Progressiven“, „Engagierten“ und „Konsumenten“ oft pharisäischer Logik. Jede Seite kann sich für rechtschaffen halten und die andere verachten. Das Gleichnis lädt uns ein, diese Spaltungen zu überwinden, indem wir erkennen, dass wir alle – Konservative und Reformisten, Gläubige und Distanzierte – um Barmherzigkeit bitten. Es ruft zu einem demütigen Dialog statt gegenseitiger Verurteilung auf.
Besteht nicht die Gefahr, dass Demut soziales und prophetisches Handeln lähmt? Kann ich Ungerechtigkeiten anprangern, wenn ich mich als Sünder erkenne? Wahre Demut verhindert das prophetische Wort nicht, sondern läutert es. Der demütige Prophet weiß, dass er nicht besser ist als diejenigen, die er anprangert, und dass er ihre verletzte Menschlichkeit teilt. Dieses Bewusstsein macht ihn radikaler – weil er nicht mit Ungerechtigkeit verhandelt – und barmherziger – weil er Menschen nicht verurteilt. Authentisches christliches soziales Engagement vereint moralische Klarheit und Mitgefühl.
Gebet: Durch Deine Barmherzigkeit gerecht werden
Herr Jesus Christus, fleischgewordenes Wort und Meister der Wahrheit,
Du hast uns gelehrt, dass Demut die Türen des Königreichs öffnet
während der Stolz sie selbst den aufmerksamsten Menschen verschließt.
Wir danken dir für dieses Gleichnis, das unsere Herzen offenbart
und offenbart den paradoxen Weg der Rechtfertigung.
Wie der Pharisäer haben wir oft unsere Verdienste gezählt,
unsere Bemühungen mit den Schwächen anderer verglichen,
hat unser Gebet in ein Tribunal verwandelt, vor dem wir über unsere Brüder richten.
Wir glaubten, wir seien gerecht durch unsere Werke,
und vergessen, dass alle Gerechtigkeit allein von Dir kommt.
Vergib uns diese Anmaßung, die Dich verletzt und uns isoliert.
Lehre uns, wie der Zöllner, Abstand zu halten,
nicht aus Verzweiflung, sondern aus Demut,
wissend, dass wir vor Deiner Heiligkeit Sünder sind.
Gib uns den Mut, den Blick zu senken,
um uns an die Brust zu schlagen und Deine Barmherzigkeit anzurufen
ohne Berechnung oder Vorbehalt, mit kindlichem Vertrauen.
Möge unser Gebet einfach und wahr werden,
aller Künstlichkeit und allen Vergleichen entkleidet,
reine Liebesbeziehung zwischen unserer Armut und Deinem Reichtum.
Lehre uns, unsere Gerechtigkeit nicht länger an der Ungerechtigkeit anderer zu messen.
sondern es von Dir als ein freies und unverdientes Geschenk zu erhalten.
Reinige unsere kirchlichen Gemeinschaften von jedem Geist des Urteils.
Dass wir jeden dort willkommen heißen, wo er ist,
ohne Verachtung für die „Entfernten“ oder Stolz auf die „Praktiker“.
Machen Sie unsere Versammlungen zu Orten, wo alle, Gerechte und Sünder,
erkennen sich als Bettler Deiner Gnade und Zeugen Deiner Barmherzigkeit.
In unserem karitativen und sozialen Engagement
Bewahre uns vor aller Herablassung.
Dass wir unseren Brüdern dienen, indem wir unsere gemeinsame Menschlichkeit anerkennen,
von ihnen lernen, so viel wir ihnen geben,
ihre Evangelisierung genauso zu empfangen, wie wir sie evangelisieren.
Bei der Arbeit, in unseren Familien, in all unseren Beziehungen,
Befreie uns vom Geist des Wettbewerbs und des Vergleichs.
Mögen wir unsere Freude nicht in der Überlegenheit gegenüber anderen finden
sondern in Treue zu Deinem Willen und im Dienst des Gemeinwohls.
Herr, bringe in uns diese Demut, die erhebt,
diese Armut, die bereichert, diese Erniedrigung, die rechtfertigt.
Mögen wir jeden Tag verwandelt aus unseren Gebeten hervorgehen,
nicht durch unsere Verdienste, sondern durch Deine Barmherzigkeit,
nicht durch unsere Gerechtigkeit, sondern durch Deine, die uns in Jesus Christus gegeben ist.
Du, der du dich bis zum Tod am Kreuz erniedrigt hast
und den der Vater in Herrlichkeit erhöht hat,
führe uns auf deinem Osterweg
der fruchtbaren Demütigung und der versprochenen Verherrlichung.
Amen.
Vom Tempel zum Zuhause, vom Gleichnis zum Leben
Das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner stellt uns an einen entscheidenden Scheideweg. Zwei Wege stehen uns offen: der des stolzen Aufstiegs, der zur Erniedrigung führt, und der der demütigen Erniedrigung, der wiederum zur Erhabenheit führt. Unsere täglichen Entscheidungen bestimmen nicht nur unsere Beziehung zu Gott, sondern unser gesamtes Leben.
Gehen wir wie der Zöllner verwandelt durch dieses Wort „nach Hause“. Die Rückkehr hierher ist kein Versagen, sondern eine fruchtbare Rückkehr ins normale Leben, mit einer neuen Wahrheit. Der Zöllner kehrt gerechtfertigt, das heißt versöhnt mit Gott, mit sich selbst und möglicherweise auch mit anderen, nach Hause zurück. Sein demütiges Gebet im Tempel trägt nun Früchte in seinem Zuhause, seiner Arbeit und seinen Beziehungen.
Konkret wollen wir drei Sofortmaßnahmen auswählen. Erstens, machen Sie das Zöllnergebet zu Ihrem täglichen Morgengebet, dem spirituellen Anker des Tages. Zweitens, praktizieren Sie eine Woche lang täglich „Vergleichsfasten“ und beobachten Sie, wie wir uns ständig mit anderen vergleichen. Drittens, identifizieren Sie eine Person, die wir verurteilt oder verachtet haben, und machen Sie eine konkrete Geste der Versöhnung oder Offenheit.
Die befreiende Wahrheit dieses Gleichnisses besteht darin, dass wir uns nicht selbst aufbauen, unseren Wert beweisen und Gottes Liebe verdienen müssen. Wir können diesen anstrengenden Wettlauf endlich beenden und uns selbst annehmen, geliebte Sünder, gerechtfertigt nicht durch unsere Verdienste, sondern durch reine Barmherzigkeit. Diese Freiheit verwandelt alles: Unser Gebet wird zum liebevollen Dialog, unser Gemeinschaftsleben wird zu wahrer Brüderlichkeit, unser Handeln in der Welt wird zu freudigem Dienst.
Sowohl der Pharisäer als auch der Zöllner wohnen in unseren Herzen. Jeden Tag entscheiden wir, wen wir ernähren. Mögen wir durch die Gnade die Demut wählen, die uns für wahre Größe öffnet, für das Königreich, in dem die Letzten die Ersten sind und diejenigen, die sich demütigen, von Gott selbst erhöht werden.
Praktisch
- Tägliches Gebet : Wiederholen Sie jeden Morgen mit demütiger Haltung und vertrauensvollem Herzen „Mein Gott, erweise dich dem Sünder, der ich bin, als gnädig.“
- Erneute Gewissensprüfung : Lassen Sie am Abend Ihren Tag unter dem barmherzigen Blick Gottes Revue passieren und erkennen Sie Fehler und Gnaden, ohne sich mit anderen zu vergleichen.
- Vergleichsfasten : Verzichten Sie eine Woche lang auf jeden mentalen oder verbalen Vergleich mit anderen. Beobachten Sie, wie schwierig und befreiend das ist.
- Bedingungsloser Empfang : In der eigenen Pfarrgemeinde eine „andere“ oder „distanzierte“ Person besonders herzlich willkommen heißen, ohne zu urteilen oder herablassend zu wirken.
- Gereinigte Dankbarkeit : Danken Sie Gott für seine Gaben, indem Sie erkennen, dass sie von ihm kommen und nicht von unseren persönlichen Verdiensten oder unserer Überlegenheit.
- Geste der Versöhnung : Identifizieren Sie eine Person, die verurteilt oder verachtet wird, und zeigen Sie ihr in einem konkreten Akt der Offenheit Ihre Meinung: eine Nachricht, eine Einladung, eine Bitte um Vergebung.
- Wöchentliche meditative Lesung : Lesen Sie jeden Sonntag erneut Lukas 18, 9-14 und identifizieren Sie sich dabei nacheinander mit dem Pharisäer und dann mit dem Zöllner, um sein Herz besser kennenzulernen.
Verweise
Primäre Quellen:
- Evangelium nach Lukas 18, 9-14 (Jerusalemer Bibel)
- Brief des Heiligen Paulus an die Römer 3-5 (Rechtfertigung durch den Glauben)
- Psalm 51 (Miserere, Opfer, das Gott gefällt)
Sekundärquellen:
- Heiliger Augustinus, Predigten zum Lukasevangelium (patristischer Kommentar)
- Heiliger Johannes Chrysostomus, Predigten über die Buße (östliche Tradition)
- Heilige Therese von Lisieux, Geschichte einer Seele (kleiner Weg der Demut)
- Johannes Klimakos, Die Heilige Leiter (Östliche Klosterspiritualität)
- Benedikt XVI., Jesus von Nazareth Band I (Zeitgenössische theologische Exegese)



