Franz Xaver, Apostel bis an die Enden der Erde

Aktie

Ein navarresisch-baskischer Jesuit, der das Evangelium bis an die Küsten Japans brachte und vor den Toren Chinas starb..

Der 3. Dezember ist der Todestag von Franz Xaver, dem baskischen Adligen, der ein Gefährte des Ignatius von Loyola wurde und seinen Pariser Lehrstuhl verließ, um Asien zu evangelisieren. Zwischen 1541 und 1552 bereiste er Indien, die Molukken und Japan und taufte Zehntausende. Sein Tod im Alter von 46 Jahren auf der Insel Sancian, in Sichtweite des unzugänglichen Chinas, verkörpert ein Leben, das ganz im Zeichen der Missionsarbeit stand. Als Schutzpatron der Missionen, zusammen mit Therese von Lisieux, stellt er uns bis heute vor die Frage nach unserem Verhältnis zum Universellen: Wie können wir eine Botschaft über unsere kulturellen Grenzen hinaus tragen, ohne sie aufzuzwingen?

Vom navarresischen Adel bis in die Hintergassen von Paris

François wurde 1506 auf Schloss Xavier im Königreich Navarra geboren. Sein Vater, Jean de Jassi, gehörte dem lokalen niederen Adel an, stolz, aber durch die Kriege zwischen Kastilien und Frankreich verarmt. Das sechste Kind wuchs in einem politisch angespannten Klima auf: 1512 annektierte Ferdinand von Aragon Obernavarra. Die Familie verlor an Einfluss und Einkommen. Mit neunzehn Jahren ging François an die Universität von Paris und trug die Hoffnungen der Familie in sich.

Er kam 1525 in eine pulsierende Stadt. An der Sorbonne wurden Luthers Thesen diskutiert, und Erasmus’ Humanismus fand an den Colleges Verbreitung. François studierte am Collège Sainte-Barbe nach dem klassischen Lehrplan: freie Künste, aristotelische Philosophie und scholastische Theologie. Als brillanter Dialektiker erwarb er 1530 seinen Magistergrad und lehrte anschließend Philosophie am Collège de Beauvais. Eine vielversprechende Karriere, ein gesicherter Ruf und fest verankerte weltliche Ambitionen.

Im Jahr 1529 teilte sich ein eigenartiger Student sein Zimmer: Ignatius von Loyola, Ein hinkender Mann in seinen Dreißigern, der sich nach einer Verwundung in Pamplona bekehrt hatte. Franziskus fällt es schwer, ihn anzunehmen. Dieser ehemalige Soldat spricht von Entsagung, göttlicher Herrlichkeit und der Rettung von Seelen. Franziskus träumt von prestigeträchtigen Predigtstühlen. Drei Jahre lang wiederholt Ignatius die Frage des Evangeliums: «Was nützt es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele zu verlieren?» Das Wort findet langsam Anklang.

Im Jahr 1533 erlebte Franziskus eine tiefgreifende Sinneswandlung. Ignatius führte ihn in die Geistlichen Übungen ein, eine Methode der Unterscheidung durch Meditation und Gewissenserforschung. In ihnen entdeckte Franziskus einen lebendigen, fordernden Christus, der ihn aufforderte, alles hinter sich zu lassen. Am 15. August 1534 legten sieben Gefährten auf dem Montmartre ihre Gelübde ab. Armut, Keuschheit und nach Jerusalem zu gehen oder in den Dienst von Papst. So entstand der Kern der Gesellschaft Jesu, eines Ordens, der 1540 von Paul III. bestätigt wurde.

DER Papst Anschließend suchte er Missionare für die portugiesischen Inseln. Portugal hatte zwar seit Vasco da Gama Handelsposten errichtet, doch die Evangelisierung blieb begrenzt. Ignatius ernannte Franziskus zu diesem Missionar. Ohne zu zögern: «Hier bin ich!» Am 7. April 1541 bestieg Franziskus in Lissabon die „Santiago“ mit dem Titel eines päpstlichen Legaten. Dreizehn Monate lang erlebte er die Überfahrt, Stürme, Krankheit und beengte Verhältnisse. Im Mai 1542 landete er in Goa.

Goa, die Hauptstadt Portugiesisch-Indiens, war ein kosmopolitischer Hafen, in dem Portugiesen, Inder, afrikanische Sklaven und arabische Händler Seite an Seite lebten. Franziskus begegnete einem oberflächlichen Christentum: Taufen ohne Unterweisung, Konkubinat und brutale Sklaverei. Er zog durch die Straßen, läutete eine Glocke und versammelte Kinder und Erwachsene, um ihnen Katechismus beizubringen. Seine Methode war einfach: Lieder auf Portugiesisch und dann auf Tamil, wiederholte Gebete und anschauliche biblische Geschichten. Er besuchte Krankenhäuser und Gefängnisse, reinigte Wunden und bestattete Tote.

1542 erreichte er die Fischereiküste Südindiens, die Heimat der Paravers, Perlentaucher, die von den Portugiesen oberflächlich bekehrt worden waren. Franziskus lernte einige Worte Tamil, übersetzte das Glaubensbekenntnis und die Gebote in gesungene Verse und vollzog nach kurzem Katechismus Massentaufen, überzeugt davon, dass Gnade die Lehre ersetzen könne. Zehntausende Menschen bekehrten sich. Historiker und Hagiographen sind sich uneins: War es echte kollektive Begeisterung oder Bekehrungen unter kolonialem Druck? Franziskus selbst berichtet von Widerstand, Rückfällen und kulturellen Missverständnissen.

1545 segelte er zu den Molukken, einem muslimischen Archipel, das am Gewürzhandel beteiligt war. In Ambon, Ternate und Morotai stieß er auf den Islam, eine dort bereits etablierte Religion. Konversionen waren seltener und mitunter von Konflikten mit den lokalen Sultanen begleitet. Franziskus schrieb an Ignatius: «Hier hassen uns die Mauren.» Er hielt durch und gründete einige wenige, noch schwache christliche Gemeinden, doch der Islam leistete Widerstand.

1549 begegnete er in Malakka einem Japaner namens Anjirō, einem zum Christentum bekehrten Flüchtling. Anjirō beschrieb ihm einen kultivierten, feinsinnigen Archipel, der mit dem Evangelium nicht vertraut war. Franziskus sah darin das gelobte Land. Im August 1549 landete er mit zwei Jesuiten und Anjirō in Japan. Es war ein radikaler Kulturschock: eine hierarchische Feudalgesellschaft, ein komplexes Schriftsystem und tief verwurzelter Buddhismus und Shintoismus. Franziskus lernte einige Kanji und verhandelte mit den Daimyos, den lokalen Fürsten. In Kagoshima, Hirado, Yamaguchi und Bungo predigte er in gebrochenem Japanisch. Die Bekehrungen verliefen langsam, aber tiefgreifend: Samurai, Kaufleute, ganze Familien. Er schätzte, dass innerhalb von zwei Jahren tausend Menschen getauft wurden.

Franziskus erkannte die kulturelle Abhängigkeit Japans von China. Um den Archipel dauerhaft zu evangelisieren, musste er das Reich der Mitte erreichen, eine Quelle intellektuellen Prestiges. 1551 kehrte er nach Goa zurück, um eine China-Expedition zu organisieren. Damals war Ausländern der Zugang nach China – mit Ausnahme des regulierten Handels in Kanton – untersagt. Franziskus verhandelte mit portugiesischen Händlern und Diplomaten. Im April 1552 stach er heimlich in See und segelte nach Sancian, einer Insel nahe Kanton.

Auf diesem einsamen Felsen wartete er auf einen chinesischen Fährmann. Doch das Warten zog sich hin, und tropisches Fieber raffte ihn dahin. Am 2. Dezember 1552 starb Franziskus im Alter von 46 Jahren allein in einer Fischerhütte. Sein Leichnam, der laut Zeugenaussagen auf wundersame Weise vor dem Verfall bewahrt worden war, wurde nach Goa überführt. 1622 wurde er zusammen mit Ignatius heiliggesprochen und 1927 zum Schutzpatron der Missionen ernannt.

Ferne Wunder und ein unvergänglicher Körper

Eine historische Tatsache steht fest: Franziskus taufte innerhalb von zehn Jahren Zehntausende. In seinen regelmäßigen Briefen an Ignatius und seine Gefährten in Rom schildert er seine Methoden, Schwierigkeiten und Hoffnungen. Portugiesische, japanische und indische Archive bestätigen seine Anwesenheit, seine Gründungen und seinen Tod in Sancian. Der geografische Umfang seines Apostolats und sein rasantes Tempo sind unbestritten.

Doch schon nach seinem Tod wurden die Ereignisse in hagiografischen Berichten ausgeschmückt. Zeugen aus Goa bezeugten unter Eid, dass sein Leichnam, der drei Monate lang in Branntkalk in Sancian begraben war, unversehrt aufgefunden wurde, mit geschmeidigem Fleisch und frischem Blut. Sein rechter Arm, der als Reliquie abgetrennt worden war, soll geblutet haben. Moderne Mediziner vermuten, dass Salzgehalt und Hitze die Verwesung verlangsamt haben könnten, doch das Wunder bleibt zentraler Bestandteil der Volksverehrung. Die Jesuiten sammelten auch Berichte über Auferstehungen, augenblickliche Heilungen und die Gabe der Sprache. Franziskus soll auf Tamil, Japanisch oder Malaiisch gepredigt haben, ohne diese Sprachen gelernt zu haben. Historiker bieten eine differenziertere Sichtweise: Er nutzte Dolmetscher, erlernte nur rudimentäre Sprachkenntnisse und stützte sich auf Gesang und Gesten.

Eine Legende erzählt von dem Kruzifix und der Krabbe. Auf der Fahrt zu den Molukken geriet Franziskus in einen Sturm. Um die See zu beruhigen, warf er sein Kruzifix ins Wasser. Am nächsten Tag brachte ihm eine riesige Krabbe das Kruzifix in ihren Scheren ans Ufer. Diese symbolträchtige Geschichte findet sich auch in den Lebensgeschichten anderer Heiliger: Die Natur gehorcht dem Diener Gottes. Keine zeitgenössische Quelle erwähnt sie; sie taucht erst im 17. Jahrhundert in erbaulichen Biografien auf.

Welche symbolische Bedeutung lässt sich entfernen, ohne künstlich Abstriche zu machen? Franziskus verkörpert die Spannung zwischen Demut Methodisch und voller Wunder in seinen Berichten, offenbaren seine Briefe einen erschöpften Mann, der mitunter an der Wirksamkeit seiner Arbeit zweifelt, die portugiesischen Kolonisatoren kritisiert und unter Einsamkeit leidet. Dennoch schildert ihn die Tradition als Wundertäter, einen Apostel vergleichbar mit Paulus. Diese Dualität spiegelt die jesuitische Missionsdynamik wider: pastorale Pragmatik und erbauende Propaganda, um Berufungen und geistliche Gaben zu wecken. Franziskus selbst schrieb an seine Pariser Mitbrüder: «Wie viele Seelen kennen den Weg zur Herrlichkeit nicht und kommen wegen eurer Nachlässigkeit in die Hölle!» Eine dramatische Dringlichkeit, die die hagiografische Übertreibung rechtfertigt.

Auch heute noch spaltet Franz Xaver die Meinungen. Für die einen bleibt er der mutige Pionier, der Meere, Krankheiten und Sprachbarrieren trotzte, um Christus zu verkünden. Für die anderen symbolisiert er eine Evangelisierung im Kontext der portugiesischen Kolonialisierung, die einen europäischen Glauben ohne Respekt vor den lokalen Kulturen aufzwang. Die Wahrheit ist komplex: Franz kritisierte vehement die Kolonialpraktiken, prangerte die Sklaverei und die Gier portugiesischer Händler an, erlernte die lokalen Sprachen und versuchte, die Liturgie zu inkulturieren. Doch er blieb auch in einer mittelalterlichen Weltsicht gefangen: Taufe zuerst, Bildung danach, Zerstörung heidnischer Tempel. Die Missionstheologie sollte sich weiterentwickeln, Vatikan Es wird die interreligiöser Dialog. François bleibt eine Übergangsfigur, leidenschaftlich und unbeholfen zugleich.

Der Leichnam ruht noch immer in Goa, in der Basilika Bom Jesus, wo er alle zehn Jahre ausgestellt wird. Reliquien sind verstreut: der rechte Arm in Rom (Kirche Gesú), ein Schädelfragment in Macau, Knochen in Japan. Eine Landkarte der katholischen Expansion, die von Universalität träumte, aber die Ambivalenzen ihrer Zeit trug. Franziskus, der gleichzeitig mit Ignatius heiliggesprochen wurde, Teresa von Avila Und Isidor, der Bauer, veranschaulicht den mystischen Impuls des nachkonziliaren 16. Jahrhunderts: innere Reformen und missionarische Eroberungen. Sein Erbe lebt in den von ihm gegründeten asiatischen Kirchen fort, auch wenn diese heute ihre eigenen Theologien, ihre lokalen Heiligen und ihre eigenen Inkarnationsformen haben.

Franz Xaver, Apostel bis an die Enden der Erde

Die evangelikale Dringlichkeit als dauerhafte Bekehrung

Franz Xaver hinterfragt unser Verhältnis zum Universellen. Sein Leben offenbart eine fruchtbare Spannung: die Hinwendung zu anderen, ohne sie auszugrenzen; die Verkündigung, ohne sich aufzudrängen; die Anpassung, ohne sich selbst zu verleugnen. Er gab akademischen Ruhm und Komfort auf, um in unbekannte Gefilde aufzubrechen. Diese radikale Offenheit findet ihr Echo im Gleichnis vom reichen Jüngling: «Geh, verkaufe alles, was du hast, und komm und folge mir nach!» Franz Xaver gab seine Pariser Karriere und seine intellektuellen Ambitionen auf, um einem wandernden Christus zu folgen.

Seine Lehrmethoden verdeutlichten dies ebenfalls. Er übersetzte das Glaubensbekenntnis in gesungene Verse, organisierte Prozessionen mit Kindern, die Fahnen trugen, und nutzte Musik und Theater. Er verstand, dass das Evangelium durch das Fleisch, die Sinne und das kollektive Gedächtnis vermittelt wird. Der heilige Paulus schrieb an die Korinther: «Ich bin allen alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten.» Franziskus verkörpert diese missionarische Flexibilität, so unvollkommen sie auch sein mag.

Die Dringlichkeit, die ihn antrieb, stellt unsere Lauheit in Frage. «Wie viele Seelen kennen den Weg zur Herrlichkeit nicht!», schrieb er. Eine eindringliche Aussage, die verstörend wirken mag, aber die Frage nach unserem Engagement aufwirft. Glauben wir genug an das, was wir in uns tragen, um es mit anderen zu teilen? Franziskus strebte weder nach Reichtum noch nach Anerkennung; er starb einsam auf einem Felsen. Ein kraftvolles Bild für eine Zeit, in der alles käuflich ist, in der Sichtbarkeit wichtiger ist als Tiefe.

Schließlich hat sein Tod vor den Toren Chinas symbolische Bedeutung. Er konnte das Reich nicht erreichen, doch sein Wunsch ebnete den Weg: Matteo Ricci sollte vierzig Jahre später nach China einreisen. Das scheinbare Scheitern trug Früchte. Die Wahrheit des Evangeliums: Der Same, der in die Erde fällt, stirbt, bringt aber viel hervor. Franziskus gründete kein christliches Reich in Asien, sondern lebendige Gemeinden, die bis heute Zeugnis ablegen. Die Kirche in Japan überlebte trotz Verfolgung und drei Jahrhunderten im Verborgenen. Die Frucht jenes Samens, der 1549 in Kagoshima gesät wurde.

Heute bedeutet die Berufung auf Franz Xaver, um die Gnade zu bitten, unsere Komfortzone zu verlassen. Nicht unbedingt in Richtung des fernen Asiens, sondern hin zum anderen Nachbarn, zum Kollegen aus einer anderen Kultur, zum kürzlich angekommenen Ausländer. Es bedeutet, den Mut zu haben, Worte der Hoffnung zu sprechen, ohne sie aufzuzwingen. Es bedeutet, Langsamkeit, Missverständnisse und sogar Misserfolge zu akzeptieren und das Ergebnis Gott anzuvertrauen. Franziskus predigte in gebrochenem Japanisch, taufte, ohne immer effektiv katechisieren zu können, und machte mitunter Fehler. Doch er versuchte es, er hielt durch, er liebte bis zur Erschöpfung. Sein Beispiel befreit uns von lähmendem Perfektionismus und lädt uns zu demütiger Kühnheit ein.

Gebet an den Apostel der Grenzlande

Herr, durch die Fürsprache von FranziskusXavier, schenke uns die Gnade des inneren Aufbruchs. Wie er tragen wir berechtigte Ambitionen, das Bedürfnis nach Sicherheit und Träume von Erfüllung in uns. Doch manchmal rufst du uns auf, alles hinter uns zu lassen und einen ungewissen Weg einzuschlagen. Gib uns die Kraft, mit «Hier bin ich» zu antworten, wenn deine Stimme uns aus unseren eingefahrenen Bahnen zieht. Möge dieses „Ja“ weder Resignation noch Flucht sein, sondern Vertrauen in deine Vorsehung, die ungeahnte Horizonte eröffnet.

François gab seine Pariser Professur, seinen Ruf als Intellektueller und die Sicherheit einer geregelten Karriere auf. Hilf uns, in unserem Leben zu erkennen, was fruchtlose Bindung und was fruchtbare Treue ist. Lehre uns, die nährende Stabilität von der erstickenden Stagnation zu unterscheiden. Mögen unsere Verzichte, wenn sie von dir kommen, für uns und für andere Frucht bringen.

Herr, Franziskus überquerte feindliche Meere, trotzte Krankheit und kulturellen Missverständnissen. Steh uns in unseren Prüfungen bei: in emotionalen Trennungen, beruflichen Veränderungen und Trauerfällen, die uns aus unserer gewohnten Bahn reißen. Wenn der Sturm droht und wir die Orientierung verlieren, sei unser Leitstern. Möge der Glaube uns nicht nur vor Not schützen, sondern uns ein Licht inmitten des Leids sein.

Franziskus lernte rudimentäres Tamil, Japanisch und Malaiisch. Er stammelte das Evangelium mit entlehnten Wörtern und zögerlichen Gesten. Lehre uns dies Demut von zerbrechlichen Worten. Wir wollen immer beherrschen, überzeugen, glänzen. Du, du wählst aufrichtiges Stottern. Mögen unsere Zeugnisse, unbeholfen, aber wahr, Herzen besser berühren als unsere polierten Reden. Schenke uns die entwaffnende Einfachheit und Wohltätigkeit wer sich anschließt.

Herr, Franziskus war vom dringenden Missionsdienst völlig eingenommen. Er ruinierte seine Gesundheit, vernachlässigte seine Ruhe und starb jung. Hilf uns, die Dringlichkeit des Evangeliums zu leben, ohne uns dabei selbst zu zerstören. Lass unseren Eifer unerschütterlich und unser Engagement realistisch sein. Du brauchst keine erschöpften Märtyrer, sondern treue Diener, die lange durchhalten. Lehre uns das richtige Gleichgewicht zwischen Handeln und Besinnung, zwischen Selbsthingabe und Achtung vor unserer Sterblichkeit.

Franziskus starb auf einem Felsen, den Blick auf das unerreichbare China gerichtet. Er konnte seinen Traum nicht vollenden. Herr, nimm unser unvollendetes Werk an. So viele abgebrochene Projekte, zerbrochene Beziehungen, vereitelte Berufungen. Lehre uns, dass du auch auf unseren krummen Linien gerade schreibst. Möge das heutige scheinbare Scheitern morgen auf geheimnisvolle Weise Frucht bringen. Franziskus erlebte die Evangelisierung Chinas nicht mehr, doch sein Wunsch ebnete den Weg für andere. Mögen unsere Sehnsüchte, selbst die unerfüllten, den Weg für jene bereiten, die nach uns kommen werden.

Herr, schließlich hat Franziskus seine wahre Bestimmung im Dienst an dir wiedergefunden. Er, der von akademischen Ehren träumte, entdeckte eine tiefere Freude: deinen Namen bis an die Enden der Erde zu tragen. Wandle unsere Ambitionen. Möge unser Durst nach Anerkennung sich in den Wunsch verwandeln, dich bekannt zu machen. Möge unser Bedürfnis nach Erfüllung Frieden im Gehorsam gegenüber deinem Willen finden. Möge unser Streben nach Erfolg zu einer Reise zur Heiligkeit werden. FranziskusXavier, Apostel der fernen Völker, mach uns zu Zeugen, die nahe, einfach und glühend sind. Amen.

Zum Leben

  • Lerne drei Wörter in einer Fremdsprache Welche Sprache spricht ein Kollege, ein Nachbar oder ein Ladenbesitzer in Ihrer Gegend? François stammelte Tamil und Japanisch, um sich mit seinem Gegenüber zu verständigen. Der Versuch, sich sprachlich zu verständigen, ist ein Zeichen von Respekt und Offenheit.
  • Senden Sie eine Nachricht oder rufen Sie an Jemandem, zu dem man lange keinen Kontakt mehr hatte. François schrieb regelmäßig an seine Freunde in Paris, um trotz der Entfernung den Kontakt aufrechtzuerhalten. Eine Beziehung wiederzubeleben, ist ein Zeichen dafür, dass einem der andere wichtig ist.
  • Nimm dir zehn Minuten Zeit lectio divina Zu Ignatius« Frage: »Was nützt es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele zu verlieren?“ Meditiere über diese Evangeliumsstelle, die Franziskus bekehrt hat. Notiere in einem Notizbuch, was sie heute in dir auslöst.

Erinnerungsorte und Pilgerstätten

Der Leichnam von Franz Xaver ruht in Goa, in der Basilika Bom Jesus, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Diese barocke Kirche, erbaut zwischen 1594 und 1605, beherbergt ein Florentiner Marmormausoleum, das von Ferdinand II. von Toskana gestiftet wurde. Alle zehn Jahre pilgern Hunderttausende Gläubige zur feierlichen Ausstellung. Die letzte Ausstellung fand 2014 statt; die nächste ist für 2024 geplant. Der Leichnam, der der Überlieferung nach auf natürliche Weise mumifiziert wurde, ist trotz fünf Jahrhunderten noch immer bemerkenswert gut erhalten. Mehrere medizinische Untersuchungen im 20. Jahrhundert bestätigten das Vorhandensein von ausgetrocknetem Gewebe, Knochen und Knorpel, konnten aber das anfängliche Fehlen von Verwesungserscheinungen nicht endgültig erklären.

Der 1614 abgetrennte rechte Arm wird in Rom in der Kirche Il Gesù, dem Mutterkloster der Jesuiten, aufbewahrt. Er wird jedes Jahr am 3. Dezember, dem liturgischen Gedenktag des Heiligen, ausgestellt. Diese Reliquie reiste im 17. Jahrhundert durch Asien, um die Evangelisierung zu fördern: Macau, Malakka, Cochin, Colombo. Sie symbolisiert eine Hand, die segnete, taufte und leidenschaftliche Briefe schrieb. Ein Fragment des Schädels befindet sich in Macau, einem weiteren portugiesischen Handelsposten, den Franziskus mehrmals besuchte.

In Japan erinnern mehrere Schreine an ihn. In Kagoshima, der Stadt seiner ersten Landung im Jahr 1549, wurde 1949 zum 400. Jahrestag eine Gedenkkirche errichtet. Eine monumentale Statue zeigt ihn mit Blick auf die Bucht, den Blick nach China gerichtet. In Yamaguchi, wo er vor dem Daimyō Ōuchi Yoshitaka predigte, wurde die Kirche St. Franz Xaver 1998 nach einem Brand in einem kühnen, zeitgenössischen Stil wiederaufgebaut, der japanische Architektur und christliche Symbole vereint. Jedes Jahr am 3. Dezember feiern japanische Katholiken dort eine feierliche Messe mit gregorianischen Gesängen und traditionellen Melodien.

Das Castello Xavier in Navarra, Spanien, ist zu einem Wallfahrtsort geworden. Im 20. Jahrhundert restauriert, beherbergt es ein Museum, das das Leben des Heiligen Franziskus und die Geschichte des Jesuitenordens nachzeichnet. Jedes Jahr Anfang März versammeln sich Tausende von Pilgern aus Navarra, die aus verschiedenen Dörfern zum Castello Xavier strömen, zu den Javieradas. Diese beliebte Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht, verbindet katholische Frömmigkeit mit regionalem Stolz. Franziskus wird dort sowohl als Sohn der Region als auch als universeller Heiliger verehrt.

In Frankreich trägt die Kirche Saint-Franz-Xaver im siebten Arrondissement von Paris seinen Namen. Sie wurde im 19. Jahrhundert im neoklassizistischen Stil erbaut und ist eine Jesuitenkirche. Die Buntglasfenster zeigen sein missionarisches Wirken. Jedes Jahr am 3. Dezember findet dort eine Missionsmesse statt, die die päpstlichen Gesellschaften und die auf Mission entsandten Ordensgemeinschaften zusammenbringt. Das einst aristokratische Viertel beherbergt heute Botschaften und Ministerien – ein kosmopolitisches Publikum für einen Heiligen der Grenzgebiete.

Die Ikonographie des Franz Xaver ist reichhaltig: Barocke Gemälde zeigen ihn, wie er, das Kruzifix in der Hand und von einem Lichtkranz umgeben, Scharen von Asiaten tauft. Peter Paul Rubens, Murillo und Andrea Pozzo schufen triumphierende Darstellungen von ihm. Das 20. Jahrhundert bevorzugte nüchternere Bilder: den erschöpften Missionar am Ufer von Sancian, allein mit seinem unerfüllten Wunsch. Diese ikonographische Spannung spiegelt die theologische Entwicklung wider: vom missionarischen Triumphalismus hin zu interreligiöser Dialog.

Schließlich wurde seine Schirmherrschaft über die Missionen 1927 von Pius XI. offiziell anerkannt, zeitgleich mit derjenigen von Therese von Lisieux. Eine bedeutsame Wahl: Franziskus, der Reisende, und Therese, die Klausurfrau, vereint im gleichen Eifer für die Verkündigung des Evangeliums. Die Päpstlichen Missionswerke, die Seminare für die Auslandsmission und die ausgesandten Ordensgemeinschaften verehren ihn als ihren Schutzpatron. Seine Fürsprache wird für Katecheten, Bibelübersetzer, Priester des Glaubens an Gott und alle, die Grenzen überschreiten, um das Evangelium zu verkünden, angerufen.

Liturgie

  • Erste Lesung1 Korinther 9,16–19.22–23 – Paulus wird allen alles, um einige wenige für sich zu gewinnen. Apostolischer Eifer, missionarische Anpassung, selbstloser Dienst. Ein direktes Echo der Methode von Franziskus, der Sprachen und Bräuche erlernte, um die Menschen zu erreichen.
  • AntwortpsalmPsalm 116 – «Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium.» Ein kurzer, missionarischer, universalistischer Psalm. Alle Völker sind aufgerufen, den Herrn zu preisen. Franziskus lebte diese Mission buchstäblich, selbst in den entlegensten Winkeln seiner Zeit.
  • EvangeliumMarkus 16,15–20 – «Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.» Dies ist der letzte Vers des Markusevangeliums. Ein Missionar sendet aus und verheißt Zeichen, die seine Predigt begleiten werden. Franziskus lebte diese Aussendung mit Inbrunst und glaubte fest an die Wunder, die das Wort Gottes bestätigen.
  • Einzugsgesang«Geht hinaus in alle Welt» oder «Missionare des Evangeliums» – Abschiedslieder, dynamischer Ton, direkte Bibeltexte. Vermeiden Sie zuckersüße Sentimentalität, bevorzugen Sie die Kraft des Aufrufs.
  • Kommunionshymne«Ich bin das lebendige Brot» oder «Brot des Lebens» – eucharistisches Thema, Nahrung für den Lebensweg. Franziskus feierte täglich die Messe, selbst auf stürmischen Schiffen. Die Eucharistie setzte sein Rennen fort.
  • Universelles GebetAnliegen für Missionare in Not, die Kirchen Asiens, missionarische Berufungen, die interreligiöser Dialog, Christen verfolgt. Aktualisieren Sie die’François' Vermächtnis in aktuellen Fragen: Migration, Evangelisierung digital, Inkulturation, Ökumene.
Über das Bibelteam
Über das Bibelteam
Das Team von VIA.bible produziert klare und verständliche Inhalte, die die Bibel mit aktuellen Themen verbinden – mit theologischer Strenge und kultureller Anpassung.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch