Heilige, nicht Götzen: Die Kirche und das wahre Gesicht der Verehrung

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Sind Sie jemals durch eine jahrhundertealte Kirche geschlendert, Ihr Blick angezogen vom sanften Licht eines Buntglasfensters oder der Stille einer Steinstatue? Bilder von Christus, von der Jungfrau Maria Verheiratet Und Heilige sind allgegenwärtig. Sie bevölkern unsere Kirchen, schmücken unsere Häuser und begleiten uns im Gebet. Sie sind ein wesentlicher und geliebter Bestandteil des katholischen Glaubens.

Doch diese Präsenz ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis langer theologischer Reflexion. Im Laufe der Jahrhunderte hat die katholische Kirche eine präzise «Grammatik» entwickelt, die die Verehrung heiliger Bilder leitet. Das Ziel war stets dasselbe: Frömmigkeit zu fördern und gleichzeitig vor einer großen Gefahr, dem Götzendienst, zu schützen.

Diese Frage ist alles andere als trivial. Sie berührt den Kern unseres Glaubens an einen Gott, der Mensch wurde und sich dadurch sichtbar machte. Die jüngsten Richtlinien, wie beispielsweise jene des Konzils, … Vatikan Der Katechismus der Katholischen Kirche (auch bekannt als II. Buch Mose) ist Teil einer ununterbrochenen Tradition, die bis ins 2. Jahrhundert zurückreicht. Konzil von NicäaEs fand im Jahr 787 statt (nicht 737, ein häufiger Tippfehler!). Dieses Konzil spielte eine entscheidende Rolle bei der Rettung der Bilder vor der Zerstörung.

Doch wie findet die Kirche den richtigen Weg zwischen Verehrung und Aberglauben? Und wie sieht es konkret mit unseren Kirchen aus? Haben Sie sich beispielsweise jemals gefragt, ob eine Kirche mehrere Statuen von … beherbergen könnte? sogar Heiliger? Wir denken an den heiligen Josef, den wir «schlafend», «als Handwerker» oder «mit dem Kind» dargestellt finden. Können diese Darstellungen im selben Gotteshaus vereint sein?

Lasst uns gemeinsam in die Weisheit der Kirche eintauchen, um den richtigen und liebevollen Platz der Bilder in unserem Leben als Gläubige zu verstehen.

Tiefe Wurzeln: Warum Bilder in unseren Kirchen?

Um die heutigen Regeln zu verstehen, müssen wir zu den Grundlagen zurückkehren. Die Präsenz von Bildern in der Christentum Das war nicht immer offensichtlich. Es befand sich sogar inmitten einer schrecklichen Krise, die jedoch die Herausbildung einer erhellenden Theologie ermöglichte.

787: Der Triumph der Inkarnation (das Zweite Konzil von Nicäa)

Im 8. Jahrhundert wurde das Byzantinische Reich vom Bilderstreit erschüttert. Die Kaiser, beeinflusst von einer strengen Auslegung des Alten Testaments (das «geschnitzte Bilder» verbot) und möglicherweise durch den Kontakt mit dem aufkommenden Islam, ordneten die Zerstörung aller Ikonen und Statuen an. Für sie kam die Darstellung Christi oder der Heiligen einer Götzenverehrung gleich, einer Anbetung von Materie (Holz, Farbe) anstelle Gottes.

Das Leid der Gläubigen, die an ihren Ikonen hingen, war immens. Die Westkirche und viele Theologen der Ostkirche leisteten Widerstand. Im Jahr 787 wurde die Zweite Konzil von Nicäa wird einberufen, um diese wichtige Frage endgültig zu klären.

Die Antwort der Konzilsväter ist ein theologisches Meisterwerk. Sie werden die Bilder nicht einfach nur genehmigen, sondern sie auch erklären. Warum Sie sind nicht nur möglich geworden, sondern notwendig. Ihr zentrales Argument? Die Inkarnation.

Gott war im Alten Testament reiner Geist, unsichtbar und unvorstellbar. „Du sollst dir kein Götzenbild machen“, heißt es im Buch Exodus. Doch die Väter von Nicäa sagen, alles habe sich geändert. Der Sohn Gottes „wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Johannes 1, 14). Das Unsichtbare ist sichtbar geworden. In Jesus Christus nahm Gott ein menschliches Antlitz, Hände und einen Leib an. Daher bedeutet das Malen des Antlitzes Christi nicht, seine Unsichtbarkeit zu verraten, sondern die Tatsache zu feiern, dass er sich selbst sichtbar gemacht hat, um uns zu retten.

Die Weigerung, Christus darzustellen, bedeutete in gewisser Weise, die volle Realität seiner Menschlichkeit zu leugnen. Das heilige Bild wird somit zu einer Glaubensbekräftigung: «Ja, Gott ist wahrhaftig Mensch geworden.»

Verehren ist nicht anbeten: Der Unterschied, der alles verändert

Das Konzil beließ es nicht dabei. Es etablierte eine grundlegende Unterscheidung, die wir noch heute anwenden, um die Falle des Götzendienstes zu vermeiden. Die Kirchenväter verwendeten zwei verschiedene griechische Wörter:

  1. Latrie (Latreia): Es ist das’Verehrung. Es gebührt allein Gott. Die Verehrung eines Geschöpfes, sei es ein Heiliger, ein Engel oder eine Statue, ist die Sünde des Götzendienstes.
  2. Dulie (Douleia): Es ist das Verehrung. Es ist ein Zeichen der Ehre, des Respekts und der Zuneigung, die den Heiligen aufgrund ihrer Freundschaft mit Gott entgegengebracht wird.

Wenn ein Gläubiger sich vor einer Marienstatue verneigt oder eine Christusikone küsst, betet er nicht das Holz oder das Gemälde an. Das Konzil von Trient bekräftigte dies viel später nachdrücklich: Die dem Bild erwiesene Ehre «bezieht sich auf das Urbild, das es darstellt». Mit anderen Worten: Die Geste der Zuneigung, die ich dem Bild des heiligen Josef darbringe, endet nicht an der Statue; sie transzendiert das Materielle und erreicht die Person des heiligen Josef selbst, der uns zu Christus führt.

Das Bild ist ein Fenster, keine Mauer. Es ist eine Brücke, kein Ziel. Dies ist die Grundlage der gesamten katholischen Bildspiritualität.

Die moderne Firmung: Das Zweite Vatikanische Vatikan und der Katechismus

Diese uralte Weisheit ist das Lebenselixier, das neuere Dokumente nährt. Der Rat Vatikan II. in seiner Konstitution über die Liturgie (Sacrosanctum ConciliumEr besteht darauf, dass sakrale Kunst würdevoll und edel sein und ihrer primären Funktion dienen muss: «die Seele zu Gott zu erheben». Kunst ist nicht bloß zur Dekoration da, sondern um am Lobpreis teilzunehmen.

Der Katechismus der Katholischen Kirche wiederholt in den Paragraphen 2129 bis 2132 wörtlich die Lehre des Zweiten Konzils von Nicäa. Er bekräftigt, dass «die christliche Verehrung von Bildern nicht im Widerspruch zum ersten Gebot steht, das Götzen verbietet», da «die einem Bild erwiesene Ehre auf das ursprüngliche Vorbild zurückgeführt wird». Das heilige Bild ist ein «Katechismus für die Augen», eine stille Verkündigung, die uns an die Geheimnisse des Glaubens erinnert.

Ordnung und Inbrunst: die praktischen Regeln der Kirche

Vor diesem Hintergrund können wir uns nun der konkreteren Frage widmen: Wie handhabt die Kirche die tägliche Zurschaustellung dieser Bilder? Hier kommen präzisere Regeln ins Spiel, die sicherstellen sollen, dass diese Praxis gerecht und ausgewogen bleibt.

Die goldene Regel: Vermeide Übertreibung

Das Dokument, das als "Leitfaden" für die Feier der Messe dient, die Allgemeine Vorstellung des Römischen Messbuchs (PGMR) liefert uns einen wertvollen Hinweis. In Nummer 318 geht es um die Gestaltung von Kirchen. Der Text ist eindeutig: Die Bilder sollen die Gläubigen zu den dort gefeierten «Geheimnissen des Glaubens» führen.

Doch er weist sogleich auf einen entscheidenden Punkt hin. Es müsse eine «mäßige Anzahl» von Bildern verwendet werden. Deren Anordnung müsse so erfolgen, «dass sie die Gläubigen während der Feier nicht ablenkt».

Das Herzstück der Kirche bilden Altar, Ambo (die Wortstätte) und Tabernakel. Statuen und Gemälde dienen der Liturgie; sie sollten diese nicht stören oder in einen Museumsbesuch verwandeln. Ausgewogenheit ist entscheidend. Eine Kirche ist keine Kunstgalerie, sondern ein Ort des Gebets.

Die entscheidende Frage: Mehrere Bilder desselben Heiligen?

In eben diesem Dokument (PGMR 318) finden wir die Antwort auf unsere Ausgangsfrage. Der Text besagt, dass, «Normalerweise sollte es nicht mehr als ein Bild desselben Heiligen geben.» in einer Kirche.

Warum diese Regel? Sie ist von großer seelsorgerischer und theologischer Klugheit diktiert. Sie zielt darauf ab, zwei große Fallstricke zu vermeiden: Ablenkung und Aberglaube.

  • Gegen Ablenkung Drei Statuen des heiligen Antonius oder vier der heiligen Teresa im selben Kirchenschiff könnten visuelle Verwirrung stiften und ablenken. Das Gebet erfordert eine gewisse Einfachheit, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Gegen Aberglauben Das ist der entscheidende Punkt. Indem wir die Anzahl der Darstellungen vervielfachen, laufen wir Gefahr, unbewusst in eine Art magisches Denken abzurutschen. Wir könnten anfangen zu glauben, dass die Statue des «schlafenden heiligen Josef» bei Wohnungsproblemen «wirksamer» sei, während die des «heiligen Josef mit dem Kind» besser für Familien geeignet wäre.

Das wäre ein schwerwiegender theologischer Irrtum. Es gibt nur’nur einer Der heilige Josef im Himmel. Er ist der einzige Fürsprecher. Die verschiedenen Statuen sind lediglich Darstellungen unterschiedlicher Aspekte von ihm. es ist Leben, dazu bestimmt, zu nähren UNSER Meditation. Die Kirche möchte unbedingt vermeiden, den Objekten selbst unterschiedliche «Kräfte» zuzuschreiben. Die Aufmerksamkeit muss stets auf die Person des Heiligen gerichtet sein, nicht auf die Skulptur.

Die Kirche erinnert uns auch daran, dass es nicht ratsam ist, mehrere Bilder mit exakt demselben Titel zu besitzen (zum Beispiel zwei Statuen der «Muttergottes von Lourdes»). Verehrung gebührt der Person, nicht dem Objekt.

Die marianische Ausnahme: der Sonderfall der Jungfrau

Beim Betreten einer Kirche ist Ihnen aber sicherlich aufgefallen, dass diese Regel nicht immer strikt eingehalten wird, insbesondere im Hinblick auf die Jungfrau Maria. VerheiratetEs ist nicht ungewöhnlich, in derselben Kirche eine Statue Unserer Lieben Frau von Lourdes und ein Gemälde Unserer Lieben Frau von Lourdes zu finden. Rosenkranzund vielleicht eine Kapelle, die Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel gewidmet ist.

Ist das ein Widerspruch? Keineswegs. Die Kirche trifft hier eine feine Unterscheidung, die durch die Tradition begründet ist. Diese verschiedenen Darstellungen sind nicht einfach «Duplikate». Sie sind miteinander verbunden… verschiedene Titel, Anrufungen oder Mysterien des Lebens der Jungfrau Maria oder der Geschichte der Verehrung.

  • Unsere Liebe Frau von Lourdes bezieht sich auf eine Erscheinung und eine spezifische Botschaft (Buße, die Unbefleckte Empfängnis).
  • Unsere Liebe Frau von Rosenkranz die Uhr mit einem Rosenkranz, Sie lädt uns ein, über die Geheimnisse des Lebens Christi nachzudenken.
  • Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel ist mit einer spirituellen Tradition und dem Tragen des Skapuliers verbunden.

Auch wenn es dasselbe und nur Virgin ist Verheiratet, Diese unterschiedlichen Bilder öffnen verschiedene «Türen» zur Spiritualität. Sie repräsentieren verschiedene Facetten ihrer Rolle in der Heilsgeschichte.

Wie die Kirche uns jedoch erinnert, wäre es absurd, die «Kräfte» Unserer Lieben Frau von Aparecida (in Brasilien) mit denen Unserer Lieben Frau von Guadalupe (in Mexiko) zu vergleichen. Es ist stets dieselbe Mutter Gottes, die für uns Fürsprache einlegt.

Leben mit den Heiligen: Vom Bild zur Kommunion

Der Umgang mit heiligen Bildern ist nicht nur eine Frage von Regeln. Es ist eine lebendige seelsorgerische Angelegenheit, die den Glauben der Gläubigen begleiten soll.

Das Erbe der Geschichte und der Bruderschaften

Diese Regel des «einen Heiligen» kennt auch historisch bedingte Ausnahmen. In sehr alten Kirchen, insbesondere in Europa, findet man oft eine Ansammlung von Kunstwerken. Dieser Reichtum ist nicht das Ergebnis eines Gesamtplans, sondern der Ablagerung über Jahrhunderte.

Es war üblich, dass eine Kirche mehrere Bruderschaften (Vereinigungen von Laien) beherbergte. Die Zimmermannsbruderschaft hatte möglicherweise eine eigene Kapelle, die ihrem Schutzpatron, dem heiligen Josef, geweiht war, und stellte dort eine Statue auf – selbst wenn sich bereits am anderen Ende der Kirche eine weitere befand! Diese Bilder sind somit Zeugnisse der Geschichte der Volksfrömmigkeit. Aus Respekt vor der Tradition und dem Glauben vergangener Generationen bewahrt die Kirche dieses Erbe oft.

Die Herausforderung: Volksfrömmigkeit zu erziehen

Die Kirche, durch Dokumente wie die Verzeichnis der Volksfrömmigkeit und Liturgie, Sie beobachtet die Andacht der Gläubigen mit wohlwollendem, aber wachsamem Blick. Sie weiß, dass das Berühren einer Statue, das Anzünden einer Kerze vor einer Ikone oder das Ankleiden einer Figur (wie es für den 18. Mai getan wird) … Bambino (aus Prag oder von bestimmten Jungfrauen) sind Gesten, die den Glauben stärken können. Sie sprechen den Körper und die Sinne an und sind für viele Menschen wichtig.

Die Kirche strebt nicht danach, diese Volksfrömmigkeit auszurotten, sondern...’erziehen. Die eigentliche Herausforderung liegt darin. Es geht darum sicherzustellen, dass diese Gesten nicht zum Selbstzweck werden, sondern das bleiben, was sie sein sollen: ein Weg zum Gebet, eine gelebte Katechese, ein Ausdruck der Liebe, der uns zur Begegnung mit Christus führt.

Die Auswahl und Anordnung von Bildern sollte niemals eine Frage privater Initiative oder des «persönlichen Geschmacks» des Priesters oder eines Gemeindemitglieds sein. Es ist die Verantwortung der kirchlichen Autoritäten (des Bischofs in Zusammenarbeit mit den Kommissionen für sakrale Kunst), sicherzustellen, dass die Kunstwerke würdevoll, schön, von guter Qualität und vor allem theologisch fundiert sind.

Das Bild als Einladung

Letztlich ist die Vorsicht der Kirche hinsichtlich der Anzahl von Bildern eines einzelnen Heiligen keine bloße administrative Laune. Sie ist ein mütterlicher Schutz. Sie schützt Gott vor Götzendienst und die Gläubigen vor Aberglauben.

Das heilige Bild, sei es der glorreiche Christus eines romanischen Tympanons oder die schlichte Statue der Heiligen Teresa in einer Landkapelle, hat einen einzigen Zweck: sich auf die Person beziehen, die sie vertritt.

Sie ist kein magischer Talisman. Sie ist eine Einladung zur Beziehung. Sie sagt uns: «Seht, der heilige Josef hat Jesus beschützt; er kann auch über euch wachen. Betet zu ihm.» Sie sagt uns: «Seht, die Jungfrau Verheiratet Er sagte ‘Ja’; auch Sie sind eingeladen, zu Gott ‘Ja’ zu sagen.»

Die Regeln der Kirche, von Nicäa II bis heute, zielen darauf ab, dieses «Fenster» so transparent wie möglich zu erhalten, damit unser Blick nicht an der Schönheit des Glases oder der Qualität des Holzes hängen bleibt, sondern hindurchgeht, um das unendliche Geheimnis der Liebe Gottes und der Gemeinschaft zu betrachten. alle Heiligen.

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