Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer
Brüder,
Wenn Gott für uns ist,
Wer wird sich gegen uns stellen?
Auch seinen eigenen Sohn hat er nicht verschont.,
Aber er hat es für uns alle geschafft:
Wie konnte er nur?,
Geht es ihm nicht darum, uns alles zu geben?
Wer will diejenigen anklagen, die Gott erwählt hat?
Gott ist es, der für Gerechtigkeit sorgt.
Wer wird ihn also verurteilen können?
Christus Jesus starb;
Darüber hinaus ist er von den Toten auferstanden.,
Er sitzt zur Rechten Gottes.,
Er tritt für uns ein:
Wer kann uns also von der Liebe Christi trennen?
Not? Angst? Verfolgung?
Hunger? Elend? Gefahr? Das Schwert?
Tatsächlich steht es geschrieben:
Für dich werden wir ständig massakriert.,
dass wir wie Schafe behandelt werden, die zur Schlachtbank geführt werden.
Aber bei alldem sind wir die großen Gewinner.
Dank demjenigen, der uns liebte.
Ich bin mir dessen sicher:
weder Tod noch Leben,
weder Engel noch himmlische Fürstentümer,
weder die Gegenwart noch die Zukunft,
weder die Mächte noch die Höhen noch die Abgründe,
noch irgendein anderes Geschöpf,
Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen.
die in Christus Jesus, unserem Herrn, ist.
– Wort des Herrn.
Die unergründliche Kraft der göttlichen Liebe: einen Weg des Vertrauens eröffnen
Dieser Schlüsseltext aus dem Römerbrief des Paulus lädt uns zu einem tiefen und unerschütterlichen Vertrauen in Gottes Liebe ein. Er richtet sich an Gläubige, die oft durch Verfolgung, Not und Todesgefahr geprüft werden, und erinnert sie daran, dass nichts, absolut nichts, ihre Verbindung zu Christus zerreißen kann. Dieser Auszug, der den Glauben angesichts von Widrigkeiten stärken soll, bietet eine befreiende und tröstliche Vision – im Grunde einen Ruf der Hoffnung.

Kontext
Der Brief an die Römer, verfasst vom Apostel Paulus, entstand im historischen Kontext der Christenverfolgung in Rom gegen Ende des ersten Jahrhunderts. Der Text ist Teil einer theologischen Reflexion darüber, wie der christliche Glaube Gläubigen in Zeiten von Leid, Verfolgung und sogar Tod Kraft und Mut spenden kann. Der Brief richtet sich an gemischte Gemeinschaften, jüdische wie nichtjüdische, die eine Zeit der Verfolgung, aber auch der Zweifel und Verletzlichkeit durchleben.
Die Passage, bestehend aus Glaubensbekenntnis und leidenschaftlicher Bitte, greift auf alte Schriftstellen zurück, insbesondere auf den Glauben an die Auferstehung Christi und die Souveränität der göttlichen Liebe. Paulus betont, dass Rechtfertigung und Heil nicht von menschlicher Macht oder den Mächten des Bösen abhängen, sondern von der unverdienten Liebe Gottes in Christus. Der Schlüsselsatz «Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus ist» betrachtet aus theologischer Sicht die unauflösliche Verbindung zwischen Gott und dem Gläubigen – eine Verbindung, die alle menschlichen Prüfungen übersteigt.
Diese Botschaft ist nicht bloß eine Zusicherung. Sie ruft zu einer inneren Wandlung auf, zu einem radikalen Vertrauen in die göttliche Vorsehung. Ihre spirituelle Bedeutung geht über die unmittelbaren Umstände hinaus und eröffnet den Weg zur Erfahrung der beständigen Gegenwart göttlicher Liebe, selbst in tiefster Not.

Die Gewissheit von Gottes unerschütterlicher Liebe
Die zentrale Leitidee dieses Textes ist, dass Gottes Liebe zur Menschheit in Christus ist unzerstörbar.. Diese Überzeugung gründet sich auf das Erlösungswerk Jesu Christi: Sein Tod, seine Auferstehung und seine beständige Fürsprache beim Vater sind der endgültige Beweis dieser unermesslichen Liebe. Die Argumentation des heiligen Paulus ist klar: Wenn Gott nicht gezögert hat, seinen eigenen Sohn zur Rettung der Menschheit hinzugeben, dann kann er sie nicht anschließend im Stich lassen.
Dieses Paradoxon soll den Gläubigen in Prüfungen Trost spenden: Alles Menschliche und Spirituelle mag zerbrechlich oder bedroht erscheinen, doch die Macht der göttlichen Liebe ist stärker als alles andere. Sie wird als eine Kraft der Universalität und Unendlichkeit beschrieben, die Tod, Engel, Mächte, Gegenwart und Zukunft – kurzum, alle kosmischen und zeitlichen Kräfte – überwinden kann.
Dies ist eine kraftvolle Erklärung existenzieller und theologischer Bedeutung: Gottes Liebe gründet sich weder auf unsere Verdienste noch auf unsere Taten, sondern allein auf die Gnade, die wir in Christus empfangen. Sie schenkt uns innere Stabilität und die Gewissheit des endgültigen Sieges des Lebens über den Tod. Diese Botschaft lädt uns zu einem tiefen Glauben und zur Annahme unserer Verletzlichkeit ein, denn nur dieses Vertrauen verleiht unserem täglichen Weg Sinn und Kraft.

Die Kraft der Liebe Gottes angesichts des Leidens
Diese Passage verdeutlicht, dass selbst angesichts von Not, Angst, Verfolgung oder Todesdrohung die Gewissheit der göttlichen Liebe bestehen bleibt. Der Tod, der in unseren Gesellschaften oft als endgültiges Ende angesehen wird, hat in der paulinischen Theologie nicht das letzte Wort. Gottes Liebe, die sich in der Auferstehung Christi offenbart, zerschmettert die Angst vor Verlust und schenkt unerschütterliche Hoffnung. Über diese Wahrheit nachzusinnen bedeutet, zu lernen, Leid anzunehmen, ihm Sinn zu geben und es als notwendigen Schritt zu einem unveränderlichen Leben zu begreifen.
Die Sicherheit der Rechtfertigung und Fürsprache
Der heilige Paulus betont, dass Gott allein rechtfertigt, den Glauben für annehmbar erklärt und dass Christus zur Rechten des Vaters für uns eintritt. Diese Vorstellungen stärken unser Vertrauen in die göttliche Barmherzigkeit; sie offenbaren, dass die Erlösung kein menschliches Werk, sondern ein Geschenk der Gnade ist. Im Alltag gibt uns dieser Glaube an die göttliche Gerechtigkeit Schutz vor Vorwürfen der Sünde oder Schwäche.
Ethische und berufliche Implikationen
Die Erkenntnis, dass uns nichts von Gottes Liebe trennen kann, lädt uns zu einem mutigen und großzügigen Leben ein. Dies schließt ein aktives Vertrauen in die Gerechtigkeit, grenzenlose Solidarität im Leid anderer und die Fähigkeit ein, selbst in Widrigkeiten inneren Frieden zu bewahren. Gottes unfehlbare Liebe wird so zur Berufung, ohne Ansehen der Person zu lieben und völlig frei von Ängsten zu sein, um Gutes in unserer Umgebung zu bewirken.

Eine lebendige Tradition, die in der klassischen Spiritualität widerhallt
Seit der Zeit der Kirchenväter ist diese Passage eine wichtige Inspirationsquelle für die Versöhnung von Glaube und Verfolgung. Kirchenväter wie der heilige Augustinus und der heilige Benedikt meditierten über die Geborgenheit Gottes angesichts der Stürme des Lebens. Die christliche Liturgie, insbesondere die Gesänge der Osternacht und die Psalmen, beschwört diese Geborgenheit der unerschütterlichen göttlichen Liebe herauf. Auch die heutige Spiritualität, ob klösterlich oder aus der Freude des Glaubens heraus, ermutigt Gläubige weiterhin, sich dieser unerschütterlichen Gewissheit hinzugeben und entschlossen zu leben, im vollen Vertrauen auf die Kraft der göttlichen Liebe.
Anregungen zur Meditation: Praktische Verkörperung der Botschaft
- Beginne jeden Tag damit, diese Gewissheit zu verkünden: Nichts kann mich von der Liebe Gottes trennen.
- Übe dich in Vertrauen in Zeiten der Prüfung, indem du innerlich wiederholst: “Gott ist für mich, wer kann gegen mich sein?”
- Die Betrachtung des Kreuzes als des ultimativen Zeichens der Liebe Gottes.
- Bringt jede Schwierigkeit der göttlichen Barmherzigkeit dar und bittet um die Kraft, trotz aller Widrigkeiten zu lieben.
- Übe dich in Dankbarkeit, indem du Gott für seine ständige Gegenwart dankst, selbst im Leid.
- Entwickle ein Fürbittgebet für diejenigen, die Verfolgung oder Not erleiden.
- Jeden Tag beende ich mit der Erneuerung dieses Glaubens: Weder Tod noch Leben können mich von seiner Liebe trennen.
Abschluss
Diese Passage des heiligen Paulus ist bis heute eine Säule des christlichen Glaubens und erinnert uns daran, dass die Kraft der Liebe Gottes in Christus all unsere Ängste und Leiden übersteigt. Sie ruft uns zu radikalem Vertrauen auf, zu einem Leben frei von Bedrohungen und Anschuldigungen, denn in Gott ist uns der endgültige Sieg der Liebe gewiss. Indem wir diese Überzeugung in unserem Alltag leben, werden wir zu aktiven Zeugen dieses unerschütterlichen Glaubens, zu Trägern einer Botschaft der Hoffnung und bedingungslosen Liebe.
Praktisch
- Tägliche Meditation über den Vers: «Weder Tod noch Leben … nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen.»
- Lies und betrachte das Kreuz als Symbol göttlicher Liebe.
- Sich täglich im Fürbittgebet für die Verfolgten zu engagieren.
- Dieses Vertrauen gerade in schwierigen Zeiten unter Beweis stellen.
- Die Teilnahme an Glaubensgemeinschaften zur Stärkung dieser Gewissheit.
Verweise
- Der Brief des heiligen Paulus an die Römer, Kapitel 8.
- Patristische Traditionen und klösterliche Meditationen über die Passion des Kreuzes.
- Osterliturgie und Vertrauenspsalmen.
- Zeitgenössische Kommentare zur Theologie der göttlichen Liebe.
- Werke über Spiritualität und Vertrauen in Gott.



