Evangelium Jesu Christi nach Lukas
Damals,
Jemand aus der Menge fragte Jesus:
„Meister, sag meinem Bruder
unser Erbe mit mir zu teilen.“
Jesus antwortete ihm:
„Mann, der mich gegründet hat
Ihr Richter oder Schiedsrichter Ihrer Anteile zu sein?
Dann an alle gerichtet:
„Hütet euch vor aller Habgier,
weil jemandes Leben,
sogar im Überfluss,
hängt nicht davon ab, was er besitzt.
Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis:
„Es war einmal ein reicher Mann,
dessen Nachlass gute Erträge gebracht hatte.
Er fragte sich:
„Was soll ich tun?
Denn ich habe keinen Platz, um meine Ernte unterzubringen.“
Dann sagte er sich:
„Ich werde Folgendes tun:
Ich werde meine Dachböden abreißen,
Ich werde größere bauen
und ich werde mein ganzes Getreide und alle meine Güter dorthin bringen.
Dann werde ich mir sagen:
Hier stehen Ihnen also viele Waren zur Verfügung,
seit vielen Jahren.
Ausruhen, essen, trinken, das Leben genießen.“
Aber Gott sagte zu ihm:
"Sie sind verrückt:
Noch in dieser Nacht wird man Sie erneut um Ihr Leben bitten.
Und was Sie angesammelt haben werden,
Wer wird es haben?“
Das passiert dem, der für sich selbst hortet,
anstatt reich vor Gott zu sein.
– Lasst uns das Wort Gottes bejubeln.
Entlarven Sie die Gier, um sich heute für wahren Reichtum zu entscheiden
Lesen Sie auf dem Höhepunkt des Lebens Lukas 12:13-21, um das Herz zu befreien und unsere Entscheidungen zu leiten.
Dieser Artikel richtet sich an Leser, die Glauben, Ethik und Alltag ohne Moralismus artikulieren möchten. Ausgehend vom Gleichnis vom Mann in den Scheunen (Lukas 12,13-21) und der Seligpreisung der Armen im Geiste (Matthäus 5,3) beschreiten wir einen ganz konkreten Weg: Wir diagnostizieren die Gier, die sich als Klugheit tarnt, erneuern unser Vertrauen in Gott und bauen eine persönliche Ökonomie der Genügsamkeit auf. Mit praktischen Maßstäben, Anklängen an die Tradition, einem Gebet mit liturgischem Ton und einem Aktionsblatt zielt diese Reise auf eine innere Befreiung ab, die sich auf Familie, Beruf und Gemeinschaft auswirkt.
- Verorten Sie den Text: Eine Erbteilung, die ein Verlangen offenbart, das größer ist als Besitz.
- Die Achse verstehen: Das Leben hängt nicht davon ab, was wir haben, sondern davon, wer uns trägt.
- Setzen Sie drei Achsen ein: Gier entlarven, reich an Gott werden, Armut im Herzen erfahren.
- Handeln Sie: Anwendungen nach Lebensbereichen, angeleitete Praxis, Antworten auf aktuelle Herausforderungen.
Kontext
Die Geschichte beginnt mit einer sehr menschlichen Szene: Inmitten einer Menschenmenge bittet jemand Jesus, einen Erbschaftsstreit zu schlichten. Einen anerkannten Herrn um die Beilegung einer Erbschaftsfrage zu bitten, ist im jüdischen Kontext des ersten Jahrhunderts nichts Ungewöhnliches. Doch Jesus weigert sich, sich als Schiedsrichter aufzustellen. Seine Weigerung ist nicht gleichgültig, sondern pädagogisch begründet. Er verlagert das Thema: „Hütet euch vor aller Habgier; denn das Leben eines Menschen, auch im Überfluss, besteht nicht aus Besitz.“ Er entwirrt das Symptom (den Erbschaftskonflikt), um zur Wurzel vorzudringen (das Herz, das von Besitz magnetisiert wird).
Das folgende Gleichnis handelt von einem Landbesitzer, dessen Land „gute Erträge“ erzielt hat.Das Problem ist nicht die Fruchtbarkeit der Felder oder die Planung. Der springende Punkt ist die Logik der Abschottung: Abreißen, Erweitern, Anhäufen, sich selbst sagen: „Ausruhen, essen, trinken, genießen.“ In seinen Verben gibt es weder „Gnade“ noch „für“. Keine Anerkennung, keine Zirkulation, keine Adresse. Alles ist Rückzug, Selbstgenügsamkeit, Selbstgespräch. Im Zentrum dieses Monologs greift Gott ein: „Du bist verrückt: Noch in dieser Nacht wird dein Leben von dir gefordert. Und wem wird das gehören, was du angehäuft hast?“ Die Frage ist nicht sarkastisch gemeint; sie ist eine Barmherzigkeit, die uns die Augen öffnet. Sie erhellt die Illusion der totalen Kontrolle und erinnert uns daran, dass das Leben empfangen wird. Das Urteil lautet: „Das passiert dem, der für sich selbst hortet, anstatt im Angesicht Gottes reich zu sein.“
In der Liturgie wird diese Passage oft mit der Seligpreisung: „Selig sind, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 5,3). Diese Verbindung ist ein fester hermeneutischer Faden. Herzensarmut ist nicht ertragenes Elend; sie ist vertrauensvolle Verfügbarkeit, Freiheit von Gütern, verankert in der Beziehung zu Gott und dem Nächsten. Sie verbietet weder wirtschaftliche Kreativität noch umsichtiges Wirtschaften; sie verwandelt sie in Dienst. Die Achse, die Lukas 12 und Mt 5 verbindet, ist also einfach und prägnant: die Verlagerung der Sicherheit des Müssens zum Mitsein. In unseren Gesellschaften des relativen Überflusses wie in Regionen des Mangels verändert diese Verlagerung die Prioritäten, die Zeiteinteilung, die Art zu arbeiten, zu konsumieren und zu investieren.
Schließlich durchzieht die provokante Frage „Wer wird es haben?“ die Jahrhunderte und findet sich auch heute noch in unseren Kalendern, unseren Bankanträgen und unserer Berufswahl wieder. Es rät nicht zur Leichtsinnigkeit, sondern ruft zur Weisheit auf: Welcher Teil unserer Entscheidungen ist von Angst geprägt? Welcher Teil wird von aktivem Vertrauen getrieben? Jesus löst diese Spannung nicht auf, er beleuchtet sie.

Analyse
Das Leben hängt nicht vom Besitz ab, sondern von Beziehungen. Beweis: Die Geschichte weist auf drei Verschiebungen hin.
Von der illusorischen Kontrolle zur empfangenen Kontingenz„Noch heute Nacht“ genügt, um selbst die solidesten Pläne ins rechte Licht zu rücken. Es geht nicht um die Entwicklung von Kornspeichern, sondern um ihre geschlossene Logik. Der Mensch plant ohne einen Horizont, der über ihn selbst hinausgeht.
Das Wort führt die Andersartigkeit wieder ein: Gott, andere, unkontrollierbare Zeit. Der Beweis erfolgt durch Kontrast: Das wiederholte „Ich“ durchdringt die Szene; kein Segen wird ausgesprochen, kein Teilen ist vorgesehen.
Vom Monolog zur Verbreitung. Überfluss wird unfruchtbar, wenn er begrenzt wird. Spirituell gesehen wird verdorben, was nicht zirkuliert. Sozial gesehen führt das, was nicht geteilt wird, zu Spannungen und Ungleichheit. Biblisch gesehen erfährt man Segen, wenn er von Hand zu Hand weitergegeben wird.
Die Wirtschaft der Allianz vervielfacht die Brote im gemeinsamen Vorrat und befreit das Manna von seinem fauligen Wurm, wenn man aufhört, es zu horten.
Von der Gier zur Herzensarmut. Gier tarnt sich als Vorsicht, Optimierung und „gerechte Sicherheit“. Armut im Herzen ist kein Armutsgelübde; es ist eine innere Fähigkeit: zu wissen, wann genug genug ist, den Ursprung und das Ziel des Guten zu erkennen und bereit zu sein, zu geben.
Spirituelle Traditionen kommen zu dem Schluss, dass Gier eine ängstliche Anhaftung ist, und zu einem Heilmittel, das Dankbarkeit, Einfachheit und Gerechtigkeit gegenüber dem Nächsten vereint.
Jesus ist nicht gegen die Wirtschaft und das Evangelium; er hierarchisiert sie. Vorrang für die richtige Beziehung, für den Sinn, für den Dienst; Unterordnung der wirtschaftlichen Mittel unter diese Ziele. So entsteht eine Lebenskunst, in der man etwas unternehmen, retten, weitergeben kann, aber „im Blick auf Gott“, das heißt im Blick auf das Gute, die Gemeinschaft, das Lob. Es ist ein Aufruf zur Transformation des Herzens und der Strukturen, denn das eine gilt nicht ohne das andere.
drei Reisen, um seine Woche noch einmal zu lesen
- Von der Kontrolle zum Vertrauen: eine Entscheidung, bei der ich übersteuert habe, anstatt zuzuhören.
- Von der Ansammlung zur Zirkulation: ein Gut, das ich teilen kann.
- Von der Gier zur Herzensarmut: eine Bindung, die ich Gott anbieten kann.
Mikroprüfung am Ende des Tages, um wirtschaftlichen Entscheidungen etwas Luft zum Atmen zu geben.

Gier, ihre Illusionen und Versprechen entlarven
Gier ist nicht in erster Linie eine Menge; es ist eine Dynamik des Begehrens. Es verspricht Sicherheit, Kontrolle, Vergnügen, Anerkennung. Es spricht die Sprache der Klugheit, benutzt sie aber als Maske. Drei Illusionen werden dadurch verstärkt.
Illusion der Sicherheit: „Wenn ich genug habe, werde ich endlich gelassen sein.“ Doch „genug“ verschwindet immer wieder. Die Neurowissenschaft hebt ein Phänomen der Gewöhnung hervor: Die Freude nimmt ab, das Verlangen steigt. Spirituell gesehen verschmilzt hier Sicherheit mit einer Betäubung durch Angst. Jesus stellt mit der Einführung von „noch heute Nacht“ die Wahrheit der Zeit wieder her: Frieden kommt nicht von einem Vorrat, sondern von einer Gegenwart.
Illusion der Identität: „Was ich gesagt habe, ist, wer ich bin.“ In sozialen Netzwerken wie bei Dinnerpartys neigen wir dazu, uns selbst durch unsere Errungenschaften, unsere Heldentaten, unsere Urlaubsziele zu bewerten. Der Mann auf dem Dachboden spricht mit sich selbst, als wäre er eine Trophäe. Doch die evangelische Identität wird mit einem kreativen Blick wahrgenommen: „Du bist mein geliebtes Kind.“ Wenn Identität verliehen wird, werden Besitztümer neu klassifiziert; sie werden zu Accessoires, vielleicht nützlich, manchmal lebenswichtig, aber nie das Endgültige.
Illusion der Kontrolle: „Ich kontrolliere die Zukunft, indem ich meine Kornkammern erweitere.“ Biblischer Realismus ist nicht fatalistisch; er ist klar. Wir können vorbereiten, versichern, planen. Doch zu glauben, Verletzlichkeit durch Quantität zu neutralisieren, bedeutet, von der Klugheit zur Magie abzudriften. Das Gleichnis bricht den Zauber: Der Anspruch auf Leben entzieht sich unseren Verträgen.
Hinter diesen IllusionenGier bietet eine umgekehrte Liturgie. Sie nährt sich von Ritualen: zwanghaftes Beobachten von Preisen, Anhäufen von Vergleichen, Verfolgen von „Deals“, Messen von Optimierungs-„Kennzahlen“. Diese Gesten an sich sind nicht schlecht; aber ihre Häufigkeit, ihr Zweck, ihr Einfluss sprechen von Anbetung. Das Herz wirft sich irgendwo nieder: entweder vor dem Geber oder vor der Aktie.
Auf welche Symptome sollten Sie achten? Auf emotionaler Ebene: chronische Sorgen, leichte Eifersucht, Ungeduld beim Teilen. Auf kognitiver Ebene: die raffinierte Rationalisierung des Egoismus („Ich mache es später“, „Ich habe schon auf andere Weise gegeben“). Auf praktischer Ebene: ein Mangel an ausdrücklicher Dankbarkeit, das Fehlen einer „Zuteilung“ von Überschüssen, Haushaltsintransparenz.
Wie kann man sich demaskieren, ohne sich schuldig zu fühlen? Indem wir behutsam und konsequent vorgehen. Erster Schritt: Legen Sie für jede Hauptkategorie (Wohnen, Essen, Mobilität, Freizeit) eine „Suffizienzgrenze“ fest. Nicht um sich selbst zu berauben, sondern um sich zu befreien. Zweiter Schritt: Üben Sie „Erstlingsfrucht“: Sobald ein Überschuss entsteht, trennen Sie einen Teil ab und geben Sie ihn dem Gemeinwohl preis. Dritter Schritt: Melden Sie es jemandem: einem Freund, Mentor, der Gemeinschaft. Das Licht anderer verkleinert den blinden Fleck.
Schließlich Gottes Frage als Einladung verstehenn: „Wer wird es haben?“ Diese Frage eröffnet die Vorstellungskraft der Weitergabe. Wer, außer meinen gesetzlichen Erben, wird von dem profitieren, was ich verwalte? Welcher Zweck, welche Institution, welche Person? Durch die Erweiterung des Horizonts hört der Schatz auf, ein Bunker zu sein, und wird zu einer Brücke.

„Reich werden vor Gott“: Beziehung, Dankbarkeit, Dienst
Der Ausdruck „reich vor Gott“ kann beängstigend sein.: Wir stellen uns eine körperlose Spiritualität vor, oder im Gegenteil eine permanente Schuld. In Wirklichkeit entfaltet es eine dreifache Dynamik.
Reich an Gott zu sein bedeutet vor allem, die Beziehung zum Geber zu lebenKonkret bedeutet dies, die eigenen wirtschaftlichen Entscheidungen im Gebet und im Zuhören zu verankern. Nicht jeden Kauf zu heiligen, sondern Gott in die Entscheidungen einzubeziehen, die die Struktur bestimmen: Berufsausrichtung, Wohnort, Zeiteinteilung, Verpflichtungen. Diese Beziehung wird durch Danksagung genährt: Segen vor dem Essen, Danksagung nach einem Erfolg, die Annahme einer Gehaltserhöhung als Verantwortung.
Kostenlos ist nicht die Negierung des Preises; es ist die Einführung eines anderen Regimes. Es öffnet Räume, in denen nicht alles von der Marktlogik diktiert wird. Zeit schenken ohne Gegenleistung, geben ohne Anerkennung, eine symbolische Schuld erlassen. Diese Gesten gestalten das soziale Gefüge neu und befreien die Seele. Sie ersetzen nicht die Gerechtigkeit, sie verbreiten sie.
Reichtum wird in Gottes Augen an der Fähigkeit gemessen, zu dienenIm Geschäftsleben bedeutet dies eine Führung, die das Wohl des Teams, die Produktqualität und die soziale Wirkung im Auge hat. In der Familie bedeutet es aufmerksame Präsenz und Bildungsentscheidungen, die Beziehungen über die Leistung stellen. In der Gemeinschaft bedeutet es ein Engagement, das über bloße Empörung hinausgeht und auf Aufbau abzielt.
Wie lässt sich dieser Reichtum aufbauen? Durch „Liturgien der Zirkulation“. Richten Sie regelmäßige Treffen ein, bei denen wir die Verwendung von Gütern prüfen: monatlich für das Budget, vierteljährlich für Spenden, jährlich für die Weitergabe. Nehmen Sie eine „Regel der drei Ps“ an: Beten Sie vor wichtigen Entscheidungen. Teilen Sie Überschüsse nach Erhalt. Planen Sie ein symbolisches und materielles Vermächtnis im Dienste einer Sache, die über uns selbst hinausgeht.
Ein weiterer wirkungsvoller Hebel ist Kompetenz. Um „in Gottes Augen“ reich zu werden, muss man sich darin üben, Gutes zu tun. Wer sparsam gibt, kann Schaden anrichten; wer besser gibt, vervielfacht seine Wirkung. Lesen Sie über effektive Philanthropie, informieren Sie sich über Vereinsführung und verstehen Sie die steuerlichen und rechtlichen Aspekte von Erbschaften. Diese Formalität dient einem Zweck: Kornkammern für viele zu Kornkammern zu machen.
Endlich Freude ! Wir halten nicht aus Verlegenheit an einer Ethik fest, sondern aus Geschmack. Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch, sammeln Sie Erfolgsgeschichten und laden Sie Menschen an unseren Tisch ein, die diesen „Reichtum in Gott“ verkörpern. Freude nährt die Beständigkeit. Sie löst sanft innere Widerstände, die sich selbst verhärten, wenn wir sie erzwingen.
Einfache Indikatoren für „Reichtum gegenüber Gott“
- Anteil des im Jahr gespendeten Überschusses, der im Gebet und mit Transparenz entschieden wird.
- Anzahl der Stunden, die ohne Entschädigung für wohltätige Zwecke gespendet wurden.
- Strategische Entscheidungen werden nach gemeinschaftlicher Beurteilung getroffen.
- Dankbarkeitsindex: Zwei Danksagungen pro Tag.
Vier konkrete Maßstäbe für eine andere Verwaltung Ihres Wohlstands.

„Selig sind die Armen im Geiste“: Freiheit, Sehnsucht, Seligkeit
Die Seligpreisung der Armen im Geiste verdichtet das Evangelium. Sie bringt drei Dimensionen zum Ausdruck.
Freiheit: Herzensarmut ist die Freiheit von Besitz, die nicht aus Verachtung der Welt, sondern aus der Freundschaft mit Gott erworben wird. Sie steht im Einklang mit der Wirklichkeit: Sie genießt die Schönheit eines einfachen Tisches, schätzt ein gut gemachtes Werkzeug und freut sich über einen gemeinsamen Erfolg. Doch sie lässt sich nicht besessen machen. Ein Merkmal dieser Freiheit ist die Fähigkeit, ohne Bitterkeit zu verzichten, ohne Frustration aufzuschieben und ohne Berechnung zu geben.
Wunsch: Armut im Herzen tötet das Verlangen nicht; sie begradigt es. Sie verwandelt den Hunger nach „mehr“ in den Wunsch nach „besser“: nach mehr Sinn, mehr Gemeinschaft, mehr Gerechtigkeit. Sie lehrt uns, Unzufriedenheit als Berufung zu verstehen, nicht als Leere, die es zu füllen gilt. Das Verlangen wird auf diesem Weg gereinigt, wenn wir die übertriebenen Versprechungen der Gier entlarven und die Früchte eines leichteren Lebens genießen.
Wonne„Glücklich“ ist kein Slogan, sondern ein performatives Versprechen. Diese Freude wartet nicht auf ideale Umstände, sie schlägt Wurzeln. Sie ist an diskreten Merkmalen zu erkennen: einem Frieden, der auch dann bleibt, wenn das Unerwartete eintritt, einer Dankbarkeit, die selbst in Zeiten der Not blüht, einem Wohlwollen, das Rivalität widersteht. Glückseligkeit beseitigt die Not nicht, sie verwandelt sie.
Wie können wir konkret vorankommen? Durch Pakte. Ein Pakt der Einfachheit: Man ergreift bewusst einige wenige und freudige Opfer, um Platz für das Wesentliche zu schaffen. Ein Pakt der Solidarität: Man bindet einen Teil seines Einkommens und seiner Zeit an eine dauerhafte Sache. Ein Pakt der Weisheit: Man trifft Entscheidungen mit Menschen, die es wagen, sich selbst zu widersprechen. Diese Pakte strukturieren die Seele, wie Lehrer den Weinstock.
Ein anderer Weg ist sanfte Askese. Regelmäßiges, maßvolles Fasten befreit von der Last der Begierde. Ein Sabbat ohne Stress stellt das Sein vor das Tun. Die Lectio divina zu diesen Passagen fördert die Urteilsfähigkeit. Diese Askese ist keine Heldentat, sondern Seelenhygiene. Sie verhindert das langsame Abgleiten in die Gier, das unsere Umwelt fördert.
Schließlich ist die Seligkeit in einer Familien- und Gemeinschaftskultur verankertWir erzählen Geschichten von Großzügigkeit, wir feiern das Teilen, wir etablieren Rituale: eine „Überschuss“-Box, in die Kinder einen Teil ihrer Geschenke legen, ein vierteljährliches „Gnadenessen“, bei dem jeder ein erhaltenes und ein weitergegebenes Geschenk benennt. Nach und nach macht ein Ökosystem der Herzensarmut die Gier weniger attraktiv.
Auswirkungen nach Lebensbereichen
Persönliches Leben:
- Legen Sie ein ausreichendes Budget fest: Definieren Sie Schwellenwerte pro Kategorie und halten Sie sich drei Monate lang daran.
- Führen Sie täglich ein Dankbarkeitstagebuch: jeden Abend zwei Zeilen, um den Fokus zu verschieben.
- Richten Sie einen wöchentlichen digitalen Sabbat ein, um der Versuchung des „Immer mehr“ zu entgehen.
Familienleben:
- Richten Sie einen monatlichen „Familienrat“ ein, der über Spenden und Projekte entscheidet.
- Praktizieren Sie als Familie „Erstlingsfrüchte“: Geben Sie einen Teil Ihres Einkommens für einen gemeinsam gewählten Zweck aus.
- Erzählen Sie regelmäßig Geschichten über heldenhaftes und alltägliches Teilen.
Berufsleben:
- Verankern Sie strategische Entscheidungen in einem expliziten Zweck, der dem Gemeinwohl dient.
- Bewerten Sie Boni und Anreize im Hinblick auf die interne Gerechtigkeit und die Gesundheit des Teams.
- Setzen Sie Transparenz und verantwortungsvolle Einkaufsrichtlinien ein.
Gemeinschaft und bürgerliches Leben:
- Beteiligen Sie sich an lokalen Solidaritätsgremien; stimmen Sie für einen assoziativen „Herzenshaushalt“.
- Netzwerkfähigkeiten, um den Schwächsten zu helfen.
- Förderung einer glücklichen Nüchternheit bei Veranstaltungen und in der Kommunikation.
Finanzielle und Vermögenslebensdauer:
- Formalisieren Sie eine Charta für Spenden, Sparen, Impact Investing und Übertragung.
- Wählen Sie Anlagen, die ethischen und ökologischen Kriterien entsprechen.
- Bereiten Sie Vermächtnisse für dauerhafte Werke rechtlich vor.
Digitales Leben:
- Digitales Aufräumen: Abonnements begrenzen, Impulskäufe aussortieren, Anreizbenachrichtigungen deaktivieren.
- Bevorzugen Sie Inhalte, die das Verlangen wecken: Kunst, Reflexion, Zeugnisse.
- Folgen Sie einem Indikator „angegebene Zeit vs. gescrollte Zeit“, um den Kurs zu korrigieren.
3S-Regel zur Entscheidung
Einfachheit: Bringt mich diese Wahl einem leichteren Leben näher?
Solidarität: Erhöht diese Wahl den Anteil, der an andere weitergegeben wird?
Weisheit: Gilt diese Wahl auch dann noch, wenn „noch diese Nacht“ käme?Drei Leitfragen vor einer wichtigen Verpflichtung.

Christliche Tradition
Die christliche Tradition ist sehr konsequent, was Gier und Armut im Herzen angeht. Basilius von Caesarea kommentiert einen ähnlichen Text: „Die Kornspeicher, die du bauen willst, sind die Mägen der Armen.“ Er erinnert uns daran, dass Privateigentum existiert, der Überschuss aber nicht für den eigenen Bedarf bestimmt ist. Johannes Chrysostomus kehrt in seinen Predigten immer wieder zur Figur des reichen Narren und zum Drama des reichen Mannes und Lazarus zurück: Er verurteilt nicht den Reichtum, sondern Blindheit und Untätigkeit. Augustinus, ein hervorragender Psychologe der Begierde, vertritt die Idee, dass das Herz für Gott geschaffen ist und „unruhig“ ist, solange es sich auf endliche Güter konzentriert.
Thomas von Aquin unterscheidet sinnvollerweise zwischen (legitimem) „Besitz“ und (angeordnetem) „Gebrauch“. Geiz wird zum Laster, wenn er den Nutzen im Hinblick auf das Ziel, nämlich das Gemeinwohl und das Glück, stört. In dieser Perspektive ist die Armut des Herzens eine Tugend: Sie reguliert die Anhaftung und leitet das Management.
Uns näher steht Gaudium et Spes, das die Menschenwürde, die Entwicklung und die universelle Bestimmung der Güter zum Ausdruck bringt. Caritas in Veritate verbindet ganzheitliche menschliche Entwicklung und Nächstenliebe in Wahrheit und betont die Rolle der Unentgeltlichkeit in der Wirtschaft. Laudato Si' fügt einen kraftvollen Aufruf zu freudiger Nüchternheit und einer ganzheitlichen Ökologie hinzu, die über die Summe der Gesten hinausgeht und die Vorstellungskraft berührt.
Diese Resonanzen sind keine Gewichte, sondern Lichter. Sie bestätigen, dass das Evangelium nicht gegen die Wirtschaft, sondern gegen Götzendienst ist. Sie liefern Werkzeuge: Urteilsvermögen, Kriterien, Beispiele. Sie ermutigen zum Mut: zur Entwicklung neuer Formen des Teilens, der Steuerung und der Weitergabe. Sie laden zu einem übernatürlichen Realismus ein: Man kann ein System nicht ohne bekehrte Herzen verändern; man kann eine Bekehrung nicht ohne unterstützende Strukturen aufrechterhalten.
Geführte Meditation
Erleben Sie die Armut des Herzens in einer kurzen wöchentlichen Übung.
- Geben Sie ein: Atmen Sie dreimal. Sagen Sie sich: „Mein Leben hängt nicht von meinem Besitz ab.“
- Lesen Sie noch einmal: Nennen Sie einen Zeitpunkt in der Woche, an dem die Gier die Oberhand gewann. Ohne sich selbst zu verurteilen.
- Dankbarkeit: Listen Sie drei Geschenke auf, die Sie erhalten haben. Lassen Sie Ihrer Dankbarkeit freien Lauf, auch wenn sie bescheiden ist.
- Suffizienz: Schreiben Sie ein konkretes „Genug“ für die kommende Woche (Zeit, Geld, Konsum).
- Verbreitung: Entscheiden Sie sich für eine konkrete, datierte, realistische und freudige Geste des Teilens.
- Vertrauen: Ein wirtschaftliches Anliegen Gott mit seinen Worten anvertrauen. Um die Gnade der Freiheit bitten.
- Herausnehmen: Segnen Sie ein nahegelegenes materielles Gut (Werkzeug, Mahlzeit, Kleidung) und sagen Sie: „Möge es zum Guten verwendet werden.“
Diese Übung wird fruchtbar, wenn sie regelmäßig durchgeführt wird: 15 Minuten pro Woche, allein oder zu zweit, mit einem eigenen Notizbuch. Es erfordert keine Perfektion, sondern Wahrheit. Nach und nach entspannt sich das Herz, die Fantasie öffnet sich und Freude macht sich breit.
Aktuelle Themen
„Müssen wir auf unser Engagement verzichten, um arm im Geiste zu sein?“ Nein. Unternehmertum kann ein wunderbarer Weg sein, „reich in Gott“ zu sein, wenn der Zweck die Mittel bestimmt. Schlüssel dazu sind ein klarer Zweck, verantwortungsvolle Unternehmensführung, eine am Gemeinwohl orientierte Gewinnbeteiligung, eine faire Lohnpolitik und wirklich nützliche Produkte.
„Wie lassen sich finanzielle Sicherheit und Vertrauen in Einklang bringen?“ Durch eine Hierarchie. Bauen Sie angemessene Vorsorgeersparnisse auf, versichern Sie sich gegen größere Risiken und planen Sie für den Ruhestand. Akzeptieren Sie darüber hinaus die Logik der Zirkulation: Spenden, Impact Investments, angebotene Zeit. Sicherheit bedeutet nicht die Beseitigung von Risiken; sie ist innerer Frieden, die Frucht einer Kombination aus Umsicht und Vertrauen.
„Was ist, wenn ich mich objektiv in einer prekären Situation befinde?“ Armut im Herzen ist kein Luxus der Privilegierten. Sie kann in prekären Verhältnissen als Würde erfahren werden: Dankbarkeit zu zeigen, Verpflichtungen einzuhalten, ohne Scham um Hilfe zu bitten und ein wenig von dem zu teilen, was man hat (Zeit, Zuhören). Andererseits erfordert Gerechtigkeit, dass Gesellschaften strukturelle Solidarität organisieren.
„Sind diese Forderungen angesichts massiver Ungleichheit nicht naiv?“ Es wäre naiv, sich auf individuelle Gesten zu beschränken. Doch persönliche Bekehrung und institutionelle Reformen bedingen sich gegenseitig. Wahlen, Lobbyarbeit, berufliches Engagement, Investitionsentscheidungen, die Mitwirkung in zwischengeschalteten Gremien: All dies verwandelt die Armut des Herzens in ein soziales Projekt.
„Was halten Sie von Steueroptimierung und Philanthropie?“ Optimierung wird problematisch, wenn sie gegen Fairness und den Geist des Gesetzes verstößt. Philanthropie hingegen muss den Window-Dressing-Effekt vermeiden und sich einer Evaluierung unterziehen. Kriterien: Transparenz, Governance, Ausrichtung auf tatsächliche Bedürfnisse, Komplementarität mit Justiz und öffentlicher Politik.
„Verschärft die digitale Technologie die Gier?“ Oft. Es führt zu übermäßigem Verlangen durch wiederholte Konfrontation, ständiges Vergleichen und Ein-Klick-Käufe. Konkrete Lösungen: Push-Benachrichtigungen deaktivieren, Bedenkzeiten einführen, Zeit- und Kostenkennzahlen erfassen und Abläufe kuratieren. Digitale Technologien können auch die Verbreitung fördern: erleichterte Spenden, Sharing-Communitys und Finanzbildung.
„Und das Erbe?“ Die Vorbereitung des eigenen Nachlasses ist ein Akt der Liebe. Dazu gehört die Treue zu geliebten Menschen, Fairness zwischen Kindern und Offenheit für das Gemeinwohl. Ethische Testamente, Stiftungen und gestaffelte Spenden sind allesamt Instrumente, die Sie mit fachkundiger Beratung erkunden können.
Gebet
Gott des Lebens, du gibst Fülle und Maß,
Wir segnen dich für die Erde, die Früchte trägt,
für die Hände, die arbeiten, für die Bindungen, die uns am Leben erhalten.
Du kennst unsere Ängste, unsere Berechnungen, unsere überfüllten Dachböden,
Reinige unsere Wünsche, erweitere unsere Zelte, öffne unsere Hände.
Mache uns arm im Geiste, damit wir dein Königreich empfangen können.
Herr Jesus, du, der du gesagt hast:
„Das Leben hängt nicht davon ab, was man hat“
erlöse uns von der Gier, die uns einengt,
lehre uns die Freude der Genügsamkeit,
Gib, dass wir reich werden vor Gott.
Heiliger Geist, Atem der Weisheit und des Rates,
Kommen Sie und nehmen Sie Einfluss auf unsere Entscheidungen, unsere Budgets, unsere Projekte.
Inspiriere uns mit Taten der Großzügigkeit, die heilen,
gib uns Augen, um die Bedürfnisse zu sehen,
Mut zum Teilen, Beständigkeit zum Dienen.
Gedenkt der Armen, der erdrückten Schuldner,
Familien in Not, Unternehmer in Schwierigkeiten.
Erinnern Sie die Mächtigen an die universelle Bestimmung der Güter,
und jedem die Würde der Verantwortung.
Lass unsere Häuser zu offenen Dachböden werden,
dass unsere Unternehmen der Würde dienen,
dass unsere Städte freudige Nüchternheit lernen.
Vater, in deine Hände legen wir, was wir haben
und was wir sind. Wenn du uns "noch heute Nacht" rufst,
unsere Lampen brennen, unsere Herzen sind hell,
und unsere Waren sind bereits auf dem Weg zu anderen.
Dir sei die Ehre, jetzt und für immer und ewig. Amen.
Abschluss
Die Geschichte von den Kornspeichern erniedrigt den Intellekt nicht, sie ruft ihn zur Reife. Sie verachtet die Sparsamkeit nicht, sie führt sie zu ihrem Ziel.
Wenn wir uns für die Armut des Herzens entscheiden, verlieren wir nichts: Wir gewinnen an Freiheit, Klarheit und Freude.
Die hier vorgeschlagenen Schritte sind weder spektakulär noch unerreichbar. Sie lockern den Würgegriff, verlagern den Schwerpunkt und öffnen den Kreislauf.
Fangen Sie klein an, bleiben Sie bescheiden, umgeben Sie sich mit einfachen Dingen: Das ist die Methode.
Auf die Frage „Wer bekommt es?“ wird dann die Antwort: „Eine Menge, und zwar schon jetzt.“
Lassen Sie uns an dieser Bewegung teilnehmen; das Königreich lässt nicht lange auf sich warten, wenn sich die Herzen öffnen.
Praktisch
- Legen Sie diese Woche pro Kategorie eine persönliche Suffizienzschwelle fest und halten Sie sich dreißig Tage lang daran.
- Eröffnen Sie ein „Erstlingskonto“ und zahlen Sie einen festen Prozentsatz aller erhaltenen Überschüsse darauf ein.
- Planen Sie wöchentlich einen 24-stündigen digitalen Sabbat ohne Einkaufen oder Vergleichen ein.
- Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch mit zwei täglichen Einträgen, die Sie jeden Sonntag gemeinsam mit der Familie durchgehen.
- Planen Sie eine vierteljährliche Spende für einen guten Zweck und einen halben Tag Freiwilligenarbeit pro Monat.
- Schreiben Sie eine persönliche Charta mit dem Titel „Reichtum für Gott“ und teilen Sie sie mit einem Kollegen.
- Bereiten Sie ein jährliches Treffen zur Vermögensermittlung mit einem ethisch ausgerichteten Berater vor.
Verweise
- Evangelium nach Lukas 12, 13-21; Evangelium nach Matthäus 5, 3.
- Basilius von Caesarea, Predigten über Habgier und Gerechtigkeit, insbesondere „Ich werde meine Kornspeicher zerstören.“
- Johannes Chrysostomus, Predigten zum Evangelium, „Der reiche Mann und Lazarus.“
- Augustinus von Hippo, Bekenntnisse; Predigten über Güter und Nächstenliebe.
- Thomas von Aquin, Summa Theologica, II-II, Fragen zu Geiz und Almosen.
- Zweites Vatikanisches Konzil, Gaudium et Spes, Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute.
- Benedikt XVI., Caritas in Veritate, Enzyklika über die ganzheitliche Entwicklung des Menschen.
- Franziskus, Laudato Si‘, Enzyklika über die Sorge um unser gemeinsames Zuhause.


