Wohltätigkeit ist kein Scheck, den man unterschreibt: Um den Armen zu helfen, braucht es Ihre Anwesenheit.

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Draußen sind es -5 °C. In deiner Nachbarschaft schläft ein Mann unter einer Veranda. Du kommst jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit an ihm vorbei. Ein Gedanke schießt dir durch den Kopf: «Dafür gibt es doch Spendenorganisationen, oder?» Du beschleunigst deine Schritte.

Wir alle kennen diese Szene. Und auch diesen Reflex, Aufgaben zu delegieren. In diesem Winter, in dem die Anfragen nach Unterkünften sprunghaft ansteigen und die Hilfsangebote zunehmen, stellt sich eine beunruhigende Frage: Haben wir uns verändert? Wohltätigkeit Im öffentlichen Dienst? Haben wir vergessen, dass Christus nie sagte: «Gebt euer Geld den Institutionen», sondern: «Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben»?

Christliches Engagement für die Armen ist nicht einfach nur eine weitere spirituelle Option. Sie ist das Herzstück des Evangeliums. Und doch haben wir tausend Wege entwickelt, uns davon zu distanzieren: Geld spenden, für Gott beten. die Armen, Für gute Sozialpolitik zu stimmen ist zwar nützlich, aber nichts ersetzt den direkten Kontakt, konkrete Maßnahmen und die persönliche Präsenz.

Deshalb bedeutet es, die Sorge um die Ärmsten anderen anzuvertrauen, das Wesen unseres Glaubens zu verfehlen.

Warum persönliche Wohltätigkeit unersetzlich ist

Institutionen können nicht in Ihrem Namen lieben.

Seien wir ehrlich: Egal wie effizient eine Institution ist, sie kann nicht ersetzen, was passiert, wenn zwei Menschen sich wirklich begegnen. Die Caritas leistet fantastische Arbeit. Genauso wie Les Restos du Cœur. Aber sie können deinen Blick, dein Lächeln, deine Zeit nicht ersetzen.

Marie-Claire, eine 68-jährige Rentnerin, verstand das an einem Wintertag. Sie sah regelmäßig Karim, einen jungen Obdachlosen, der in der Nähe ihrer Bäckerei lebte. «Monatelang gab ich ihm auf dem Weg nach draußen zwei Euro. Eines Tages sagte er zu mir: ‘Danke für das Geld, aber was ich am meisten vermisse, ist, dass man mit mir wie mit einem normalen Menschen spricht.’ Das hat mich tief berührt.»

Institutionen bieten lebensnotwendige Leistungen: ein Bett, eine Mahlzeit, eine Dusche. Aber sie können keine Anerkennung geben. Die Art von Anerkennung, die sagt: «Du existierst, du bist wichtig, du bist nicht nur eine Akte oder ein soziales Problem.» Diese Anerkennung entsteht durch einfache Gesten: den Namen kennen, sich an die Geschichte erinnern, sich fünf Minuten Zeit für ein Gespräch nehmen.

Die Delegation betäubt unser Gewissen

Hier ein aufschlussreicher Test: Wie viele Menschen, die in Armut leben, kennen Sie? persönlich Nicht so wie "« die Armen »Im Allgemeinen, aber was ist mit Jean, Sophie oder Ahmed und ihren einzigartigen Geschichten?“

Lautet die Antwort null, liegt es wahrscheinlich daran, dass Sie – wie viele von uns – Ihre christliche Verantwortung abgegeben haben. Vielleicht spenden Sie großzügig an Wohltätigkeitsorganisationen. Hervorragend. Aber was kostet Sie das wirklich? Eine monatliche Überweisung. Nicht Ihre Zeit, nicht Ihre Anwesenheit, nicht Ihre Unannehmlichkeiten.

Geld ist die bequemste Form der Wohltätigkeit. Man kann damit das Kästchen «Ich habe meinen Beitrag geleistet» abhaken, ohne die eigene Komfortzone zu verlassen. Keine unangenehmen Gespräche, keine unangenehmen Gerüche, keine unkontrollierbaren Situationen. Nur eine Spendenquittung und ein reines Gewissen.

Das Problem ist, dass diese Distanz letztendlich entmenschlicht. Die Armen zu einer abstrakten Kategorie werden, zum Gegenstand politischer Debatten, nicht zu konkreten Gesichtern. Man kann diskutieren "« Armut »Stundenlang, ohne jemals die Geschichte eines armen Menschen gehört zu haben.“.

Das Evangelium ist in diesem Punkt radikal.

Lies Matthäus 25 noch einmal. Die Stelle, an der Jesus die Schafe von den Böcken trennt. Was ist der Unterschied? «Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu essen gegeben …“ Gefängnis Und du hast mich besucht.»

Anmerkung: Er sagt nicht: «Sie haben für ein gutes Sozialsystem gestimmt» oder «Sie haben eine großzügige Spende an Restos du Cœur geleistet.» Er spricht von direkten, persönlichen, konkreten Handlungen. Von Ihnen selbst, mit Ihren Händen, Ihrer Zeit, Ihrer Anwesenheit.

Jakobus drückt sich in seinem Brief noch deutlicher aus: «Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und es ihnen an täglicher Nahrung mangelt, und einer von euch sagt zu ihnen: ‘Geht in Frieden, wärmt euch und esst euch satt’, ohne ihnen das zu geben, was sie zum Leben brauchen, was nützt das?» (Jakobus 2,15-16)

Übersetzen wir das in moderne Sprache: «Zu sagen ‘Dafür gibt es Organisationen’ oder ‘Ich werde für dich beten’ ist nur leeres Gerede, wenn es nicht von konkreten Taten begleitet wird.»

Die Begegnung verändert beide Menschen

Hier ist, was sie Ihnen nicht oft genug sagen: Hilfe die Armen Es macht dich nicht zu einem großzügigen Retter. Es verändert dich. Oft mehr als die Person, der du hilfst.

Thomas, ein IT-Fachmann, begann vor zwei Jahren, in einer Suppenküche Essen auszugeben. Er sagt: «Ich ging dorthin, um meine Zeit zu spenden. Tatsächlich war ich es, der etwas zurückbekam. Ich lernte Menschen von unglaublicher menschlicher Tiefe kennen. Pierre, der seit fünf Jahren obdachlos ist, kennt Baudelaire auswendig. Fatima, die nicht lesen kann, besitzt eine Weisheit, die mir fehlte. Sie lehrten mich Widerstandsfähigkeit, Humor im Angesicht von Widrigkeiten und Dankbarkeit für die kleinen Dinge.‘

Das ist die tiefe christliche Intuition: In der Begegnung mit den Armen geben nicht nur wir. Christus ist in dieser Begegnung gegenwärtig. Er fordert uns heraus, erschüttert uns, verwandelt uns durch das Antlitz des Anderen.

Die Delegation an Institutionen bedeutet, uns dieser transformativen Begegnung zu berauben. Es bedeutet, eine klare Trennung zwischen «ihnen» und «uns», zwischen Helfern und Hilfsbedürftigen aufrechtzuerhalten. Doch das Evangelium lehrt uns: Wir alle sehnen uns nach Gottes Liebe.

Wie man im Alltag konkrete Maßnahmen ergreifen kann

Fang dort an, wo du bist

Sie müssen weder einen Verein gründen noch 20 Stunden pro Woche investieren. Konkretes Handeln beginnt mit kleinen Gesten, genau dort, wo Sie bereits leben.

In Ihrer Nachbarschaft:

  • Achten Sie auf die Menschen, die in Not geraten sind und denen Sie regelmäßig begegnen. Merken Sie sich ihre Namen. Grüßen Sie sie. Fünf Minuten Gespräch können ihren Tag verändern.
  • Biete einen Kaffee, ein Sandwich an. Kein Geld (das ja manchmal missbraucht wird), sondern etwas Greifbares.
  • Bewahren Sie immer ein "Notfallset" in Ihrem Auto oder Ihrer Tasche auf: eine Flasche Wasser, Müsliriegel, saubere Socken (der Artikel, der von Obdachlosen am häufigsten benötigt wird).

In Ihrer Gemeinde:

  • Informieren Sie sich über bestehende Initiativen: Hilfsprogramme, Tagesstätten, Kleiderkammern. Bieten Sie ein paar Stunden im Monat an.
  • Starten Sie ein einfaches Projekt: ein monatliches Frühstück, das für alle offen ist und bei dem sich Menschen in prekären Situationen und Gemeindemitglieder wirklich begegnen können.
  • Organisieren Sie gezielte Spendenaktionen: Sammeln Sie nicht einfach nur Kleidung (die oft ungeeignet ist), sondern das, was die Wohltätigkeitsorganisationen wirklich benötigen. Rufen Sie vorher an.

Mit Ihrer Familie:

  • Beziehen Sie Ihre Kinder mit ein. Wenn Sie ein Kind beim Verteilen von Sandwiches mitnehmen, lernt es mehr über … Wohltätigkeit mehr als hundert Predigten.
  • Unterstützen Sie eine bedürftige Familie. Nicht nur finanziell, sondern auch durch den Aufbau einer Beziehung: Laden Sie sie zum Essen ein, helfen Sie ihnen bei den Hausaufgaben, unternehmen Sie etwas zusammen.

Schließen Sie sich Initiativen an, die funktionieren

Man muss nicht alles neu erfinden. Dutzende Organisationen bauen bereits Brücken zwischen Freiwilligen und Menschen in prekären Situationen:

Die Patrouillen: Samu Social, das Rote Kreuz, lokale Vereine. Einmal im Monat abends trifft man sich mit Obdachlosen, bietet ihnen heiße Getränke, Essen und ein offenes Ohr. Einfach, direkt, wirksam.

Kindertagesstätten: Orte, an denen Obdachlose sich ausruhen, duschen, ihre Kleidung waschen und einen Kaffee trinken können. Es geht nicht nur um die Logistik: Es geht um menschliche Nähe. Um einen Freiwilligen, der sie willkommen heißt, zuhört und einen Moment mit ihnen verbringt.

Gemeinsame Unterkunft auf der Grundlage von Solidarität: Überall in Frankreich entstehen Initiativen: Jemand bietet Menschen in Not vorübergehend ein Zuhause. Nicht in einer anonymen Notunterkunft, sondern in einem richtigen Zuhause. Es ist anspruchsvoll, aber zutiefst evangelikal.

Solidaritätscafés und -restaurants: Orte, an denen Arm und Reich wirklich zusammenkommen. Keine separate «Suppenküche für Arme», sondern ein Raum für Begegnung und Austausch. Man kann dort seinen Morgenkaffee trinken und ganz natürlich mit Menschen ins Gespräch kommen, die gerade schwierige Zeiten durchmachen.

Beziehungen aufbauen, nicht Dienstleistungen.

Hier ist der klassische Fehler: Verarbeitung Wohltätigkeit Wie eine Dienstleistung. «Ich komme, um meine Stunde ehrenamtlich zu arbeiten, erledige meine Aufgabe und gehe wieder.» Du bist kein wandelnder Sandwichautomat.

Sophie, die seit zehn Jahren ehrenamtlich tätig ist, erklärt: «Anfangs kam ich, um Essen auszugeben. Effizient, schnell, freundlich. Eines Tages sagte Ahmed zu mir: ‘Du bist nett, aber du siehst mich an, als wäre ich durchsichtig.’ Das hat mich schockiert. Mir wurde klar, dass ich Gesten machte, ohne die Menschen wirklich zu sehen.»

Echte Beziehungen wachsen mit der Zeit. Ein paar Grundsätze:

Regelmäßigkeit: Es ist besser, wöchentlich zwei Stunden zu kommen als acht Stunden auf einmal. Menschen in prekären Situationen brauchen Stabilität und vertraute Gesichter.

Gegenseitigkeit: Stelle dich niemals als Retter dar. Sei außerdem offen dafür, etwas anzunehmen. Wenn dir jemand etwas anbietet (ein Lächeln, eine Geschichte, eine Zeichnung), nimm es dankbar an.

Respektieren : Stelle keine indiskreten Fragen. Lass die Leute dir erzählen, was sie dir erzählen möchten. Verurteile niemals ihre Lebensentscheidungen.

Kontinuität: Wenn Sie eine Beziehung aufbauen, pflegen Sie sie. Nichts ist schlimmer als ein Freiwilliger, der ohne Vorwarnung verschwindet. Wenn Sie aufhören müssen, erklären Sie den Grund und nehmen Sie sich Zeit für einen Abschied.

An die tatsächlichen Bedürfnisse anpassen

Hüten Sie sich vor vorgefassten Meinungen. Menschen in prekären Situationen brauchen nicht immer das, was Sie sich vorstellen.

Marc, ein Sozialarbeiter, erklärt: «Wir bekommen im Januar tonnenweise Winterkleidung. Toll, nur können wir nicht alles lagern, und der größte Bedarf besteht im Oktober. Im Juni sind dann schon die Shorts und Flip-Flops ausverkauft. Daran denkt niemand.»

Einige oft übersehene Bedürfnisse:

Hygiene: Damenhygieneartikel, Rasierer, Deodorant, Zahnpasta. Grundausstattung, aber selten in Spenden.

Kommunikation: Guthaben für Mobiltelefone. Unverzichtbar für die Pflege sozialer Kontakte, die Jobsuche und die Kontaktaufnahme mit Dienstleistungen.

Mobilität: Fahrkarten für U-Bahn/Bus. Unmöglich, zu Fuß nach Arbeit zu suchen oder einen Verwaltungstermin wahrzunehmen.

Kleingeräte: Schlafsäcke, Stirnlampen, Feuerzeuge, Rettungsdecken. Die Dinge, die den Unterschied zwischen einer erträglichen und einer gefährlichen Nacht ausmachen.

Administrative Unterstützung: Hilfe beim Ausfüllen eines RSA-Antrags, Begleitung zur Präfektur, Übersetzung eines Briefes. Oft nützlicher als eine zusätzliche Mahlzeit.

Bevor Sie spenden oder aktiv werden, recherchieren Sie gründlich. Rufen Sie die Organisationen an. Fragen Sie die Menschen selbst: «Was brauchen Sie wirklich?»

Hab keine Angst vor deinen Grenzen

Ein letzter wichtiger Punkt: Sie sind kein Sozialarbeiter. Sie müssen nicht alle Probleme lösen.

Léa, eine Freiwillige, erlitt ein Burnout. «Ich hatte das Gefühl, ich würde das Evangelium verraten, wenn ich nicht auf alle Anfragen einginge. Am Ende war ich erschöpft, frustriert und wütend auf die Menschen, denen ich half. Bis ein Priester zu mir sagte: ‘Du bist nicht Christus. Tu, was du kannst, im Rahmen deiner Möglichkeiten.'»

Setzen Sie sich klare Grenzen:

  • Wie viele Stunden pro Woche können Sie investieren? nachhaltig ?
  • Welche Art von Hilfe können Sie anbieten (Unterbringung, Zuhören, materielle Unterstützung)?
  • Wo endet Ihre Rolle und wo beginnt die der Fachleute (schwere Suchterkrankungen, schwere psychiatrische Störungen)?

Grenzen zu setzen ist kein Zeichen von mangelnder Nächstenliebe. Es bedeutet, realistisch und somit nachhaltig im eigenen Engagement zu sein.

Wohltätigkeit ist kein Scheck, den man unterschreibt: Um den Armen zu helfen, braucht es Ihre Anwesenheit.

Unsere Widerstände und Ängste überwinden

«Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll.»

Das ist der erste Einwand. Und er ist berechtigt. Wir haben in der Schule nicht gelernt, wie man mit Obdachlosen spricht. Wir haben Angst, etwas Falsches zu tun, sie zu verletzen, ungeschickt zu sein.

Hier ist ein Geheimnis: Jeder ist anfangs ungeschickt. Und Menschen in schwierigen Situationen wissen das. Sie verlangen keine Perfektion, nur ein wenig Menschlichkeit.

Einige Tipps für den Einstieg:

  • Fang mit jemandem an: Schließen Sie sich einer Patrouille mit erfahrenen Freiwilligen an. Beobachten Sie, lernen Sie.
  • Halte es einfach: «Hallo, wie geht es Ihnen?» ist ein hervorragender Einstieg. Lange Reden sind nicht nötig.
  • Hören Sie mehr zu, als Sie sprechen: Lass die Person das Gespräch führen.
  • Akzeptieren Sie die Ablehnungen: Wenn jemand nicht reden möchte, respektieren Sie das. Sie können einfach sagen: «Ich komme ein anderes Mal wieder.».

Und ehrlich gesagt, was riskieren Sie schon? Eine peinliche Situation? Ein Gespräch, das zu nichts führt? Das ist nichts im Vergleich zu dem, was Ihr Gegenüber gerade durchmacht.

«"Was, wenn es gefährlich ist?"»

Einwand Nummer zwei: Angst. Physische Angst (Was, wenn die Person aggressiv ist?), soziale Angst (Was, wenn meine Nachbarn mich verurteilen?), Angst vor Manipulation.

Seien wir ehrlich: Es gibt tatsächlich Risiken. Selten, aber real. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen:

Zur physischen Sicherheit:

  • Bei Patrouillen zur Aufklärungsarbeit sollten Sie immer zu zweit oder in Gruppen unterwegs sein.
  • Halten Sie sich bei den ersten Begegnungen an öffentlichen Orten auf.
  • Vertrauen Sie Ihrer Intuition: Wenn Ihnen eine Situation unangenehm ist, entfernen Sie sich höflich.
  • Bringen Sie niemanden mit nach Hause, ohne vorher ein echtes Vertrauensverhältnis aufgebaut zu haben (und selbst dann muss dieses überprüft werden).

Für die Manipulationen:

  • Schenken Sie materielle Dinge (Essen, Kleidung), nicht große Geldsummen.
  • Wenn Sie finanziell helfen, zahlen Sie direkt (Miete an den Vermieter, Lebensmittel im Supermarkt).
  • Scheuen Sie sich nicht, Nein zu sagen, wenn Ihnen eine Bitte übertrieben erscheint.
  • Tauschen Sie sich mit anderen Freiwilligen oder Organisationen aus: Sie sind nicht allein.

Zum Thema soziale Beurteilung:

  • Übernimm Verantwortung für deine Entscheidungen. Wenn deine Angehörigen sie nicht verstehen, erkläre ihnen ruhig deine Vorgehensweise.
  • Schließe dich mit anderen engagierten Christen zusammen: Du brauchst eine unterstützende Gemeinschaft.
  • Denk daran, dass Jesus dafür verurteilt wurde, mit Prostituierten und Zöllnern zu essen. Du bist in guter Gesellschaft.

Die eigentliche Frage lautet nicht «Ist es riskant?», sondern «Ist dieses minimale Risiko es wert, eingegangen zu werden?»

«"Ich habe keine Zeit."»

Dritter klassischer Einwand. Arbeit, Kinder, diverse Verpflichtungen: Unsere Terminkalender sind voll. Wie sollen wir da noch etwas anderes unterbringen?

Die direkte, aber zutreffende Antwort lautet: Es ist eine Frage der Prioritäten. Man findet Zeit für Netflix, soziale Medien und Treffen mit Freunden. Man würde sich die Zeit nehmen, wenn es einem wirklich wichtig wäre.

Konkretes Engagement erfordert nicht unbedingt stundenlanges Arbeiten. Zwei Stunden im Monat sind schon viel. Eine Stunde pro Woche ist wunderbar.

Und dann integrieren Wohltätigkeit im normalen Leben:

  • Gehst du jeden Morgen Brot holen? Nimm ein zusätzliches Sandwich mit und gib es jemandem, den du regelmäßig siehst.
  • Haben Sie noch 15 Minuten bis zu Ihrer Zugabfahrt? Dann unterhalten Sie sich doch mit den Leuten, die in der Bahnhofshalle auf Sie zukommen.
  • Erledigen Sie Ihre Einkäufe samstags? Dann geben Sie doch ein paar Kleidungsstücke in die örtliche Kleiderkammer.

Wohltätigkeit Es muss nicht immer ein Termin um 19 Uhr am Donnerstag sein. Es ist eine Lebenseinstellung, eine Rücksichtnahme auf andere, die sich ganz natürlich in den Alltag einfügt.

«"Reicht das Gebet nicht aus?"»

Vierter Widerstand, dieser speziell christlich: «Ich bete für die Armen, Ist das nicht genug?»

Das Gebet ist unerlässlich. Wirklich. Ohne es kann karitative Arbeit überheblich, erschöpfend und ihrer spirituellen Dimension beraubt werden. Für die Menschen zu beten, denen man begegnet, bedeutet zu erkennen, dass man sie nicht allein retten kann, dass nur Gott Herzen und Leben wahrhaft verändern kann.

ABER.

Gebet ohne Taten ist die Falle, die Jakobus in seinem Brief anprangert. Es ist ein billiger Weg, unser Gewissen zu beruhigen. Es bedeutet, zu vergessen, dass wir die Hände und Füße Christi auf Erden sind.

Die heilige Teresa von Kalkutta sagte: «Gebet in Aktion ist Liebe, Liebe in Aktion ist Dienst.» Beides ist untrennbar miteinander verbunden.

Wenn du aufrichtig betest für die Armen, Dieses Gebet muss zu etwas Konkretem führen. Andernfalls sind es nur Worte, die ins Leere gesprochen werden.

«"Dafür bin ich nicht heilig genug."»

Der letzte und heimtückischste Einwand: «Wer bin ich, dass ich anderen helfen sollte? Ich bin nicht Mutter Teresa. Ich habe meine eigenen Sünden, meine eigenen Schwächen.»

Eine hervorragende Nachricht: Gott sucht keine perfekten Heiligen. Er sucht Sünder, die bereit sind, ihm zu dienen.

Peter war impulsiv und feige. Paulus verfolgte. Christen. Matthäus kollaborierte mit den römischen Besatzern. Maria Magdalena hatte einen skandalösen Ruf. Jesus rief sie alle nicht trotz ihrer Schwächen, sondern mit ihnen zusammen.

Deine Unvollkommenheit ist kein Hindernis. Sie ist im Gegenteil eine Stärke: Sie macht dich demütig und lässt dich erkennen, dass auch du um Gnade flehen musst. Dieses Bewusstsein bewahrt dich davor, nach etwas zu suchen, das dich daran hindert, es zu verleugnen. die Armen von oben, um sich selbst als Retter zu positionieren.

Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur präsent sein.

Helfen die Armen Dies ist keine spirituelle Option für tiefgläubige Christen. Es ist der Kern des Evangeliums, der Ort, an dem unsere schönen Worte auf die Wirklichkeit treffen.

Institutionen sind notwendig. Gebt ihnen Geld, unterstützt sie, wählt gerechte Sozialpolitik. Aber hört damit nicht auf. Überlasst die praktische Versorgung der Ärmsten nicht anderen. Diese Verantwortung liegt bei uns, persönlich, individuell und unteilbar.

Denn in den Augen des Mannes, der unter der Veranda schläft, ist es Christus, der dich erwartet. In dem jungen Mann, der nach der U-Bahn greift, ist es Christus, der dich ruft. In der Familie, die ihre Miete nicht bezahlen kann, ist es Christus, der an deine Tür klopft.

Die Frage lautet nicht: «Was könnte ich tun?», sondern: «Was werde ich jetzt konkret tun?»

Fang klein an. Fang noch heute an. Lerne den Namen. Biete einen Kaffee an. Schenke zwei Stunden deiner Zeit. Und dann sieh, was passiert: im Leben des anderen, aber vor allem in deinem eigenen.

Wohltätigkeit Es ist kein Opfer. Es ist eine Begegnung. Und in dieser Begegnung wirst du verwandelt werden.

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